Schwerpunkt
Naturheilpraxis 10/2019

Update Alpha-Liponsäure

Arbeiten aus den Jahren 2018 (Ende) und 2019

Alpha-Liponsäure (ALA), auch unter dem Namen Thioctsäure bekannt, gehört zu den wirksamsten Antioxidantien und ist ein natürlicher Bestandteil pflanzlicher Quellen. Ihr werden diverse pharmakologische Effekte attestiert, u. a. entzündungshemmende . Aktuelle Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass nicht nur Patienten mit diabetischer Polyneuropathie von der Substanz profitieren können.

Ein Beitrag von Heike Lück-Knobloch
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Die Substanz wird in den Mitochondrien aus Octansäure hergestellt und wirkt sowohl im wässrigen als auch im fettigen Milieu, intra- und extrazellulär. Die Standarddosierung beträgt 300 bis 600 mg/d und gilt als sicher.

Günstiger Einfluss auf Biomarker

ALA ist eine kurzkettige Fettsäure, der eine Schlüsselrolle bei der Energieproduktion zukommt. In einer iranischen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studie mit 60 Frauen, die während der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche an einem Gestationsdiabetes litten, wurden die Probandinnen in 2 Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe (n = 30) nahm über einen Zeitraum von 8 Wochen täglich 100 mg ALA ein, während die andere Gruppe (n = 30) Placebos erhielt. Bei den Teilnehmerinnen in der Verumgruppe reduzierten sich durch die Intervention die zirkulierenden Nüchternblutzucker-, Gamma-Glutamyltransferase- und Alanin-Transaminase-Konzentrationen. Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ALA vorteilhafte Effekte auf den Glukosestoffwechsel und die Leberfunktion bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes hat (1).

Eine iranische systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse aus 41 Arbeiten, von denen 19 qualitativ gut, 16 qualitativ schlecht und 6 von durchschnittlicher Qualität waren, ergab signifikante Effekte von ALA auf die Nüchternblutzucker-, HbA1c-, TNF-α, IL-6- und die CRP-Konzentrationen. ALA hatte dagegen keine Effekte auf die Insulin- und HOMA-IR-Werte. Die Resultate deuten darauf hin, dass ALA eine sinnvolle Ergänzung ist, um einige glykämische und inflammatorische Biomarker zu verbessern (2).