Topografie der Langlebigkeit
Es ist ein alter Traum der Menschheit, nicht zu altern, gebrechlich oder krank zu werden. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Erklärungen für das Altern und einige Strategien dagegen.

Die Alchemisten versprachen sich vom sagenumwobenen Stein der Weisen unter anderem eine verjüngende Wirkung. Auch das dreieinhalbtausend Jahre alte Wissen des Ayurveda soll in seiner Anwendung ein langes, gesundes Leben schenken. Der Wunsch nach einem langen Leben zieht sich durch die Jahrhunderte. Auch der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr (1875–1965) erhoffte sich eine Verjüngung, als er seine Kur auf den drei Prinzipien der Schonung, Säuberung und Schulung entwickelte.
In der Kunst wurde das Thema unter anderem im Gemälde „Jungbrunnen“ von Lucas Cranach dem Älteren verarbeitet. Das Bild stellt ein Bad dar, in dem von der einen Seite gealterte Frauen ins Wasser steigen, welches sie auf der anderen Seite verjüngt verlassen.
Ist dies nur ein Traum? Die medizinisch-pharmakologische Forschung arbeitet bereits jahrelang und fieberhaft daran, eine Substanz zu finden, die diesem Wunschtraum Realität verleiht. Bei allen Bemühungen scheint es bisher noch keine einzelne Substanz zu geben, die diesem Begehren nachkommt. Jedoch sind inzwischen unterschiedliche Ansätze bekannt, um den Menschen gesund zu erhalten und ihm ein langes vitales Leben zu ermöglichen. Einer, der sich mit diesem Thema wissenschaftlich und intensiv auseinandergesetzt hat, ist der Biologe und Physiker Dr. Ulrich Warnke. In seinem Werk „Bionische Regeneration“ zeigt er den aktuellen Forschungsstand auf und verweist auf Zusammenhänge, Wirksubstanzen und Rahmenbedingungen, die dazu beitragen, ein gesundes langes Leben zu erreichen. Das umfangreiche Werk ist eine breit angelegte Darstellung unterschiedlicher Ansätze und Forschungsergebnisse zu den verschiedenen Aspekten des Alterns und den Möglichkeiten, hierauf einzuwirken (s. Buchbesprechung N 11/2017). Der folgende Beitrag legt einen Schwerpunkt auf essenzielle Nährstoffe und kommt dabei öfter auf die Ergebnisse von Warnke zurück.