Subazide Gastritis – das unbekannte Phänomen
Die Ursache für Verdauungsstörungen zu finden, ist aufgrund der komplexen Abläufe während der Magen-Darm-Passage von vornherein schwierig. Häufig bleibt es auch nach vielen schulmedizinischen Untersuchungen und Tests nur bei einer symptomatischen Behandlung, weil die zugrunde liegende Störung nicht aufgefunden werden konnte. Eines der Krankheitsbilder, die in der Schulmedizin so gut wie keine Beachtung finden, ist die subazide Gastritis.

Eine subazide Gastritis unterscheidet sich symptomatisch nicht von einer hyperaziden: krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Aufstoßen, Sodbrennen, Reflux, Übelkeit und Durchfall. Wie erklären sich diese gleichen Beschwerden bei so gegensätzlichen Ursachen?
Neben der Abtötung von Mikroorganismen hat die Magensäure eine weitere, sehr wichtige Aufgabe: die Proteinverdauung. Die Salzsäure mit dem pH-Wert zwischen 1,5 und 2,5 denaturiert die komplexen Strukturen der Proteine und macht sie so zugänglich für die enzymatische Verdauung. Der Magen bildet auch Pepsinogen, die Vorstufe des eiweißspaltenden Pepsins. Zur Aktivierung der Vorstufe ist Säure nötig; ist zu wenig vorhanden, bleibt das Enzym unwirksam.
Als ursächlich für einen Magensäuremangel werden vor allem entzündliche Prozesse der Magenschleimhaut angenommen.
Der Magensäuremangel bei einer Subazidität hat also weitreichende Folgen für die Verdauung: Das Nahrungsprotein kann nicht komplett aufgespalten und im Dünndarm resorbiert werden. Stattdessen gelangt es in die unteren Darmabschnitte und wird dort mikrobiell vergoren.
Eine hyperazide Gastritis zeigt sich fast genauso, unterschiedlich ist nur die Ursache: Der durch den Magensäureüberschuss zu saure Nahrungsbrei kann im Duodenum nicht ausreichend durch den Pankreassaft neutralisiert werden. Die Verdauungsenzyme können in dieser pH-Verschiebung nicht optimal arbeiten, also gelangt auch hier Unverdautes in die unteren Darmabschnitte, die Bildung von Gärungsgasen ist die Folge.