Stoffwechselstörungen und Enzyme
Enzyme können in der naturheilkundlichen Praxis vielfältig eingesetzt werden. Ihre anti-inflammatorische Wirkung ist den meisten bekannt, während ihre Wirkung im Magen-Darm-Trakt noch nicht genügend beachtet wird. Doch gerade dort gibt es vielfältige und äußerst wirksame Indikationen, wie im nachfolgenden Beitrag auch anhand von Fallbeispielen erläutert wird.

Im Körper finden vielfältige Stoffwechselvorgänge statt: Täglich werden Nährstoffe in ihre Bestandteile zerlegt, aufgenommen, verarbeitet, verändert und eingelagert. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Enzyme im menschlichen Organismus.
Was sind Enzyme?
Enzyme, die früher Ferment genannt wurden, sind komplexe Eiweißmoleküle und werden sowohl im Körper als auch von und in der Natur gebildet. Die Menschheit macht sich die Wirkung der Enzyme schon seit über tausend Jahren zu Nutzen. Sie sind wichtige Bestandteile bei der Herstellung von Brot, Käse, Bier und Wein. Als Biokatalysatoren ermöglichen und beschleunigen Enzyme eine biochemische Reaktion. Wie ein Schlüssel nur bestimmte Schlösser öffnen kann, wirken auch Enzyme nur bei speziellen Umwandlungsprozessen. An einer anderen Stelle, als der für sie passenden, sind sie wirkungslos. In unserem Körper sind die Eiweißmoleküle an sehr vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, darunter elementar wichtige, wie die Glykolyse, der Zitronensäurezyklus oder die Atmungskette.
Die Rolle der Enzyme
Enzyme werden auch in der Industrie verwendet: Die fett- und eiweißspaltenden Biokatalysatoren werden beispielsweise in Wasch- und Geschirrspülmitteln eingesetzt, um den Schmutz zu zersetzen. Aber auch in der Natur kommen die komplexen Eiweißmoleküle vor. Einige Pflanzen sind besonders enzymreich, wie Ananas, Papaya, Kiwi und Mango. Beim Apfel oder auch der Avocado lässt sich die Wirkung von Enzymen gut beobachten, da sie die Oxidation von Phenolen katalysieren und sie indirekt für die Bräunung der angeschnittenen Frucht mitverantwortlich sind.