Silent Inflammation und Herdgeschehen
Fokalgeschehen und Herde sowie Störfelder sind chronische Irritationszentren, die an herdfernen Orten beziehungsweise im Gesamtorganismus Symptome oder Erkrankungen auslösen können. Sie können neuroendokrine, immunlogische oder sensomotorische Regulationsstörungen hervorrufen. Dazu gehören chronische Erkrankungen, ein erhöhter Muskeltonus, Geschehen in einem abgegrenzten Körperareal oder Allgemeinsymptome im Gesamtorganismus.
„Da das Fokusproblem eng mit der Problematik der infektiösen Entzündung gekoppelt ist, mag auch ein Ausblick auf das Fokalgeschehen erlaubt sein, welches aus dem Begriff der Herderkrankungen differenziert werden muss. Darunter verbirgt sich im Allgemeinen eine Unzahl von Vikariationseffekten (Stellvertreter), welche
- durch infektiöse Streuungund
- durch neurale Fernwirkungenbedingt sind.
Zu trennen ist also der infektiöse und der neurale Fokus.„
Hans Heinrich Reckeweg
Die Herddiagnostik ist die Fähigkeit, diese chronischen Irritationen zu unterscheiden und zu benennen, als Grundlage für alle weiteren Therapieschritte.
Der infektiöse Fokus
Hierbei handelt es sich um eine topografisch begrenzte Ansiedlung von Mikroorganismen, wie beispielsweise bei Zahngranulomen oder chronischer Tonsillitis, von denen eine Streuung ausgeht. Diese Verbreitung kann Allgemeininfektionen oder lokal begrenzte Fernreaktionen auslösen und unterhalten. Das führt wiederum zu einer lokalen Milieuveränderung, Toxinanschoppung und einer Dyskrasie, wodurch sich der Reaktionsort im Laufe der Zeit auch selbst „befeuert“. In dieser fortgeschrittenen Chronizität haben wir es dann mit zwei Geschehen zu tun: