Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur kardiovaskulären Prävention beruhen auf einer bevölkerungsbezogenen und einer individualmedizinischen Säule. Empfehlungen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschränken sich dabei nicht nur auf die Primärprävention, sondern schließen auch die lebenslange Prävention ein. Dieser Artikel befasst sich mit zentralen Zielen der Leitlinie und zeigt auf, welchen Beitrag die Naturheilkunde hierzu leisten kann.

Risiko erkannt – Gefahr gebannt? Ganz so einfach ist es nicht. Doch ohne eine Abschätzung des individuellen Risikos des Patienten ist eine maßgeschneiderte Prävention nicht möglich. Zur Beurteilung des Risikos wird daher von der ESC empfohlen, Alter, Geschlecht, Tabakkonsum, Gesamtcholesterin, Gewicht und Blutdruck sowie Begleiterkrankungen zu erfassen. Ferner sollte nach chronischem Stress und psychischen Erkrankungen wie Depressionen gefragt werden. Darüber hinaus sollte im Rahmen der Familienanamnese abgeklärt werden, ob kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) bei Verwandten ersten Grades aufgetreten sind. Dabei sollte der Fokus auf Männern unter 55 und Frauen unter 65 Jahren liegen. Bei Frauen sollte ferner erfragt werden, ob sie in der Schwangerschaft unter Präeklampsie, Diabetes mellitus oder Hypertonie gelitten haben oder ob ein polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) bekannt ist. Schließlich kann nach bereits vorhandenen Befunden gefragt werden (1).