Prävention und Behandlung von Arthrosen
Arthrosen sind degenerative Gelenkerkrankungen, die durch Veränderungen des Knorpelgewebes hervorgerufen werden. Bei einer Arthrose geht der Gelenkverschleiß beziehungsweise die Abnutzung des Knorpelgewebes über das altersübliche Maß hinaus.

Arthrosen sind weitverbreitet, ebenso Patienten mit Gelenkbeschwerden. Jedoch ist der Knorpelschaden nicht immer ursächlich für die Beschwerden. Periartikuläre Strukturen und den ganzen Patienten miteinzubeziehen, eröffnet dem Behandler viele therapeutische und präventive Möglichkeiten. Darüber haben wir mit Volker Müller gesprochen. Er hat sich in seiner über 50-jährigen Praxistätigkeit auf die Behandlung des Bewegungsapparates spezialisiert und betreut auch internationale Spitzensportler.
Lieber Herr Müller, was kann alles hinter Gelenkbeschwerden stecken?
Wenn jemand unter Gelenkbeschwerden leidet, können diese multifunktionell sein. Es kann sich um einen Knorpelschaden handeln, aber auch periartikuläre Weichteilstrukturen können für den Schmerz verantwortlich sein – oder beides. Auch die Statik kann eine Rolle spielen. Statistisch gesehen sind vor allem Hüftgelenkarthrosen genetisch bedingt und treten auch ohne Verletzungen oder Überlastungen auf, während Kniegelenkbeschwerden häufig belastungsbedingt sind, gerade auch in mittleren und jüngeren Jahren. Sprunggelenkbeschwerden sind zumeist verletzungs- oder belastungsbedingt oder Folgen ungenügend nachbehandelter Verletzungen. Arthrosen der Hüftgelenke bemerken die Patienten tatsächlich nicht so häufig durch Schmerzen, sondern durch Bewegungseinschränkungen, zum Beispiel wenn sie ihre Schuhe zumachen. Bei therapieresistenten Schmerzen des Bewegungsapparates – das heißt, wenn es nach zwei, drei Behandlungen nicht besser wird – sollte eine radiologische Abklärung empfohlen werden. Das gilt insbesondere für uns, die wir naturheilkundlich arbeiten. Bei uns, in unserer jahrzehntelang bewährten Praxis, ist das bereits Standard. Nach dem Ergebnis des radiologischen Befunds richten sich dann auch die Empfehlungen, welche körperlichen Arbeiten oder sportlichen Aktivitäten für den Patienten noch sinnvoll sind oder ob eine Endoprothese anzuraten ist. Zur Belastung, also in der Regel zum Sport, muss ich auch anmerken: Insbesondere der Leistungssport ist heute nicht mehr nur gesundheitsfördernd, er kann auch gesundheitsgefährdend sein. Das gilt für alle Altersgruppen, nicht nur für den Bewegungsapparat, sondern auch für die Herz-Kreislauf-Situation.