Schwerpunkt
Naturheilpraxis 09/2020

Morbus Crohn

Morbus-Crohn-Patienten finden häufig den Weg in die Naturheilpraxis. Dies liegt auch daran, dass diese Erkrankung mit einer Prävalenz von etwa 300 auf 100 000 in Deutschland relativ häufig auftritt. Die Autoimmunerkrankung, die erstmals 1936 von Burrill B. Crohn, Leon Ginzburg und Gordon Oppenheimer beschrieben wurde, gehört zu den schwer therapierbaren Erkrankungen. Wir Heilpraktiker haben aber trotzdem gute Möglichkeiten, eine Ergänzung und manchmal sogar eine Alternative zur Schulmedizin zu bieten.

Ein Beitrag von Fabian Müller
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Zuerst sollten wir uns aber mit der Pathophysiologie dieses Krankheitsbildes auseinandersetzen. Der Morbus Crohn ist durch willkürlichen Befall – im Sinne einer Autoimmunreaktion – einzelner Abschnitte oder des gesamten Magen-Darm-Trakts charakterisiert. In vielen Fällen ist das terminale Ileum betroffen. Es sind alle Wandschichten des Darms befallen. Die Entzündung greift manchmal auch auf die Serosa und angrenzende Strukturen über. So kann es zur Bildung von Fisteln, Stenosen, Adhäsionen von Darmschlingen und Abszessen kommen. Perforationen sind selten und führen dann zum Bild eines akuten Abdomens. Auch extraintestinale Symptome sind häufig. Hintergrund ist eine Th1-lastige pathologische Aktivierung des mukosalen Immunsystems. Dabei werden von T-Lymphozyten bestimmte Zytokine, wie IL-2 und TNF-α, freigesetzt. Somit müssen wir nicht nur das Organ Darm, sondern auch das Immunsystem genauer betrachten.

Symptome und Diagnostik

Die Crohn-Patienten kommen meist mit der bereits gestellten Diagnose in unsere Praxis. Trotzdem sollten wir uns gut mit den Symptomen und der Diagnostik auskennen. Die Leitsymptome sind Diarrhö und Bauchschmerz. Es kommt aber regelmäßig auch zu Fieber, blutigen Stühlen, Gewichtsverlust und verminderter Nährstoffaufnahme mit allen Folgeerscheinungen. Andere autoaggresive Erkrankungen können parallel auftreten: Autoimmunthyreopathie, Asthma bronchiale, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Polymyalgia rheumatica und Typ-1-Diabetes. Von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung verstreichen durchschnittlich 7,7 Jahre.

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