Panorama
Naturheilpraxis 09/2021

Mit Esskastanienblättern gegen MRSA

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Hector Ruiz Villar / shutterstock.com

Ein Wirkstoff aus den Blättern der Europäischen Kastanie bzw. Esskastanie (Castanea sativa) hat sich als wirksam gegen Infektionen mit dem Krankenhauskeim Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) erwiesen. Im Mausmodell konnte der Wirkstoff MRSA-Infektionen lindern und die Bakterien unschädlich machen, ohne dabei Resistenzen zu fördern. Das Castaneroxy A getaufte Molekül stört offenbar die Kommunikation der Bakterien und verhindert dadurch, dass sie ihr schädliches Gift produzieren. In-vitro-Versuche mit menschlichen Hautzellen zeigten zwar ebenfalls eine wirksame MRSA-Hemmung, offenbarten jedoch auch, dass der Wirkstoff bei sehr hohen Konzentrationen zytotoxisch wirkt. Da die Schwelle der nötigen Konzentration, um MRSA wirksam zu hemmen, jedoch darunter liegt, sehen die Forscher dies nicht als Hindernis. Auf die Blätter der Esskastanie wurden die Forscher durch Recherchen im naturheilkundlichen Bereich aufmerksam. In Italien werden Kompressen aus den gekochten Blättern als traditionelles Heilmittel gegen Hautinfektionen und Entzündungen bei Wunden, Verbrennungen und Ausschlägen genutzt. Bei der näheren Untersuchung der Esskastanienblätter konnten medizinisch wirksame Substanzen wie das neu entdeckte Castaneroxy A identifiziert werden.

Quelle

Wissenschaft.de. n.rpv.media/3lz

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