Schwerpunkt
Naturheilpraxis 12/2018

Medikamente und ihr Einfluss auf den Mikronährstoffhaushalt

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente – Mikronährstoffe sind lebensnotwendig. Denn sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu vielen Prozessen im menschlichen Organismus, können aber nicht oder nur in unzureichendem Umfang selbst hergestellt werden. Zu den unerwünschten Wirkungen einiger Arzneistoffe gehört, dass sie den Mikronährstoffhaushalt belasten. Daraus resultierende Mangelerscheinungen können unerkannt bleiben und als eigenständige, behandlungsbedürftige Erkrankung fehlgedeutet werden.

Ein Beitrag von Sabine Ritter
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Der Einfluss von Medikamenten auf den Mikronährstoffhaushalt wird oft vernachlässigt. Dabei wird, sofern ein solcher Einfluss bekannt ist, in jeder Gebrauchs- und Fachinformation unter den Nebenwirkungen aufgelistet, wie häufig die Versorgung durch bestimmte Mikronährstoffe verändert wird. Tabelle 1 gibt einen Überblick über diese Veränderungen für häufig verschriebene Medikamentengruppen. Neben Vitaminen können vor allem Mineralstoffe und Spurenelemente betroffen sein. Deren Spiegel im Blut kann beispielsweise absinken, wenn ein Arzneistoff ihre Aufnahme beeinträchtigt beziehungsweise ihre Biotransformation oder ihre Ausscheidung beschleunigt. Umgekehrt können ihre Blutspiegel auch ansteigen. Schwerpunktmäßig befasst sich dieser Artikel mit einer möglichen Minderversorgung, die durch Medikamente ist.

Arzneimittelgruppe

Arzneistoffe

erhöhter Mikronährstoffbedarf

Analgetika und Antirheumatika

Acetylsalicylsäure

Folsäure, Vitamin B12 und C, Eisen

Glucocorticoide

erhöhter Bedarf an Vitamin C, D und K, Kalzium, Selen, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E wirken antiinflammatorisch

Antacida

Protonenpumpenhemmer

Vitamin B12, C und D, Folsäure, Kalzium, Eisen, Magnesium