Fachforum
Naturheilpraxis 04/2018

Igelkraftwurz

Ein in Russland geschätztes Adaptogen

In der ussurischen Taiga und der Region Primorje wächst eine weitere Adaptogenpflanze, die in Russland sehr geschätzt wird: Igelkraftwurz. Wissenschaftlich Oplopanax elatus oder Echinopanax elatum genannt, Samanicha auf Russisch. Wegen der vielen Ähnlichkeiten mit Panax ginseng wird die Pflanze auch als Ginseng-Doppelgänger bezeichnet.

Ein Beitrag von Natalia Leutnant

Lesezeit: ca. 7 Minuten

In der ussurischen Taiga und in Primorje gibt es viele Sprüche und Geschichten über den Igelkraftwurz oder Samanicha: „Wer Igelkraftwurz nicht einnimmt, für den wirkt er auch nicht.“ „Wenn ein alter Mann den Igelkraftwurz einnimmt, wird er zum jungen Mann.“ „Wenn ein junger Mann den Igelkraftwurz einnimmt, bekommt er Kräfte wie ein Riese.“
Bräute und Ehefrauen mischen Ihren Männern die roten Beeren von Samanicha unter das Essen. Die Frauen glauben, so ihre Männer verführen zu können und zu erreichen, dass diese ihnen für immer treu bleiben.
Wegen seiner Heileigenschaften hat Oplopanax elatus in Russland einen weiteren Namen: Hundertkräfte.

Der Igelkraftwurz gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Der Gattung Oplopanax werden drei Arten zugeordnet: Oplopanax elatus (Nakai) Nakai, Oplopanax japonicus (Thunb.) Kuntze und Oplopanax horridus (Smith) Miq.
Die ersten zwei Arten kommen in Ostasien (Fernost, Russland, Japan und Korea) vor, Oplopanax horridus ist in Nordamerika beheimatet.
Oplopanax elatus wächst an Rändern von Fichten-, Tannen- und Birkenwäldern in 400 bis 800 Metern Höhe. Die Pflanze verbreitet sich gern auf abgeholzten und ausgebrannten Flächen, manchmal bildet sie dicht verwachsene Biotope. Wegen ihrer Heileigenschaften wurde die Pflanze fast ausgerottet, darum steht sie unter strengem Naturschutz.