Homöopathie in der Geriatrie
Die jährlich im Frühjahr stattfindenden Mainzer Seminartage für Klassische Homöopathie hatten dieses Jahr die homöopathische Behandlung älterer Menschen zum Thema. Zunächst befassten wir uns mit den Besonderheiten älterer Menschen und den daraus folgenden häufig angewandten Mitteln bzw. Mittelfamilien. Anhand vieler Fallstudien wurden die Themen Demenz, Apoplex und Morbus Parkinson näher beleuchtet.
Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland werden im Jahr 2050 über 38 % der Gesamtbevölkerung über 60 Jahre alt sein. Das heißt, die Anzahl der Alterserkrankungen wie Schlaganfall und Demenz wird stetig zunehmen. Dr. Michael Teut hat lange Erfahrung in der Behandlung dieser Erkrankungen, ergänzend zur Schulmedizin, sei es an den Kliniken Essen Mitte (1), Knappschaftskrankenhaus (2) oder an der Berliner Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde (3) (2; 4).
Allgemeines zur Behandlung geriatrischer Patienten
Ältere Patienten leiden häufig unter mehreren Erkrankungen gleichzeitig. Wir erwarten daher von der Homöopathie nicht eine Heilung, sondern eine Palliation und bessere Lebensqualität. Positiv wirken sich mehr Bewegung und häufig auch weniger konventionelle Medikamente aus, denn die Endstrecken langer Erkrankungsbiografien mit schweren Organpathologien sind häufig durch Polymedikation mit unübersichtlichen und unerwünschten Nebenwirkungen gekennzeichnet. Oft folgt aus biografischen Krisen, Multimorbidität sowie einer Einschränkung von Mobilität und Autonomie eine Altersdepression. Häufige Beschwerden im Greisenalter sind Erschöpfung, Schwindel, Stürze und Gangstörungen, Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Osteoporose, aber auch Kachexie, Exsikkose, Herzkreislaufstörungen, chronische Bronchitiden, COPD, Diabetes, postapoplektische Residuen, Hemiparese oder kognitive Störungen wie die unterschiedlichen Formen von Demenz.