Hashimoto-Thyreoiditis – Das Chamäleon unter den Krankheiten
Wie viele Studien belegen, steigen die Erkrankungen der Schilddrüse, insbesondere die Hashimoto-Thyreoiditis (HT) europaweit an. Die HT kann eine ganze Reihe unterschiedlicher Symptome auslösen; leider ist sie aktuell noch nicht heilbar. Dennoch gibt es verschiedene Ansätze aus der Komplementärmedizin zur unterstützenden Behandlung der Schilddrüse.

Die Synthese von Schilddrüsenhormonen ist vor allem abhängig von Spurenelementen wie Selen und Jod. Doch auch Vitamin D scheint eine Rolle zu spielen, wie Studien zeigen. Hohe Thyreoid-Peroxidase (TPO)-Antikörpertiter korrelieren dabei mit einem erhöhten Hypothyreose-Risiko (1). Die HT ist eine Entzündung der Schilddrüse, die sich normalerweise in Anfangsstadien als Hyperthyreose und im weiteren Verlauf durch progressive Fibrosierung des Schilddrüsengewebes als Hypothyreose präsentiert. Die Erkrankung verläuft in der Regel sehr langsam, so dass sich erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Entdeckung von Schilddrüsen-Autoantikörpern eine Unterfunktion des Organs entwickelt (2).
Die HT ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und derzeit nicht heilbar. Sie wurde von dem japanischen Arzt Hakura Hashimoto 1912 erstmals beschrieben. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das Verhältnis beträgt 10:1. Die meisten Frauen erhalten die Diagnose zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr. Körpereigene Abwehrzellen greifen die Schilddrüsenzellen an, die dadurch langfristig vernichtet werden. Der Nachweis von Schilddrüsen-Antikörpern ist aber noch kein Beleg für eine HT. Bei circa fünf bis sieben Prozent der Deutschen finden sich Antikörper im Blut. Dennoch sind die meisten völlig gesund. Bei höchstens zwei Prozent der Bevölkerung kommt es im Laufe des Lebens zu einer Hypothyreose. Da die HT mit völlig unterschiedlichen Beschwerden einhergehen kann, wird sie auch als das „Chamäleon unter den Krankheiten“ bezeichnet.