Hämorrhoiden – (k)ein Tabuthema
Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes Problem in westlichen Gesellschaften. In Deutschland werden etwa 50.000 Operationen pro Jahr durchgeführt, die Zahl der Betroffenen ist jedoch weitaus höher. Insbesondere Hämorrhoiden im Stadium I und II lassen sich gut mit naturheilkundlichen Methoden behandeln. Der Beitrag gibt einen Überblick.

Hämorrhoiden sind Erweiterungen des arteriovenösen Gefäßpolsters unter der Darmschleimhaut. Man unterscheidet zwischen inneren und äußeren Hämorrhoiden. Bei einer krankhaften Vergrößerung der äußeren Hämorrhoiden haben die Patienten ständig Schmerzen, besonders beim Sitzen. Außerdem können schmerzhafte bzw. schmerzlose Schwellungen am After auftreten.
Bei einer krankhaften Vergrößerung der inneren Hämorrhoiden finden sich Nässen, Juckreiz und Brennen im Analbereich, besonders nachts. Die Patienten haben Schmerzen beim Sitzen, ein ständiges Druckgefühl im Bereich des Pos, Schwellungen am After. Außerdem findet sich helles Blut während oder nach dem Toilettengang. Im höheren Stadium kommt es zum Prolaps (Vorfall des Mastdarms).
Hämorrhoiden als krankhafter Prozess können unterschiedliche Ursachen haben. Zu diesen gehören:
- langes Sitzen auf der Toilette
- starkes Pressen beim Stuhlgang
- schlechte oder einseitige Ernährung
- Übergewicht, mangelnde Bewegung
- Schwangerschaft
- Bindegewebsschwäche und Obstipation
Untersuchung und Diagnose
Zunächst werden die Beschwerden des Patienten abgefragt, aber auch Fragen nach den Ernährungsgewohnheiten, dem Stuhlgang und zum Umfang der Bewegung bzw. sportlichen Aktivitäten sind wichtig. Danach wird der betroffene Bereich mit dem Finger abgetastet. Untersucht wird mit einem Handschuh/Fingerling und Gleitgel in Linksseitenlage des Patienten bei möglichst entleerter Harnblase (Rektalpalpation). Damit kann die Spannung des Schließmuskels und der Beckenbodenmuskulatur kontrolliert werden. Dabei achtet man besonders auf Verletzungen, Knoten, Geschwülste und Einengungen. Bei Männern kann durch die Darmwand die Vorsteherdrüse ertastet und deren Größe und Beschaffenheit beurteilt werden. Beim behandschuhten Finger lassen sich Blut und Schleimspuren gut erkennen.