Schwerpunkt
Naturheilpraxis 08/2019

Gemmotherapie für die Seele

Bäume und Sträucher verdichten im zeitigen Frühjahr ihre Kräfte, um dann neu auszuschlagen. Die ersten zarten Blättchen, die der sich gerade öffnenden Knospe entspringen, enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Auf der Idee, diese Stoffe als beruhigende, stärkende und heilende Elixiere zugänglich zu machen, beruht die Gemmotherapie.

Ein Beitrag von Susanne Schimmer und Barbara Bichsel
Lesezeit: ca. 5 Minuten

Der Name Gemmotherapie geht auf das lateinische Wort gemma (= Knospe) zurück. Einem belgischen Arzt, Dr. Pol Henry (1918–1988), gelang es in den 1960er-Jahren, die wertvollen Inhaltsstoffe durch Mazeration aus den Knospen zu lösen und dieses Kraftkonzentrat haltbar zu machen. Bei der Herstellung wird bis heute nur das Lebendigste der Pflanze verwendet: die frischen Knospen, Triebspitzen und jungen Schösslinge.

Die gemmotherapeutischen Mazerate stimulieren das Immunsystem und helfen dem Organismus, gestörte Funktionen zu harmonisieren. Die Mazerate regen die Tätigkeit der Ausscheidungsorgane an und unterstützen bei der Ausleitung von belastenden Schadstoffen. So unterstützen sie den kranken Menschen dabei, das verloren gegangene Gleichgewicht wiederherzustellen. Für die Wirkung sind vor allem die Pflanzenhormone, Aminosäuren, Vitamin C und Flavonoide verantwortlich, die in die Knospenheilmittel übergegangen sind. Je nach verwendeter Pflanze entfaltet sich die Wirkung in einem anderen Bereich des menschlichen Organismus.