Fachforum
Naturheilpraxis 01/2019

Für Herz und Nerven die Nummer 1

Die Titelträger 2019 stehen fest: Weißdorn ist Arzneipflanze, Johanniskraut Heilpflanze des Jahres. Crataegus monogyna liegt Menschen am Herzen, während Hypericum perforatum vor allem reine Nervensache ist.

Ein Beitrag von Martina Schneider
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Weißdorn ist Arzneipflanze des Jahres 2019. Das Rosengewächs gilt seit vielen Jahrhunderten als Segen bei Herz- und Kreislaufschwäche, begründet Tobias Niedenthal vom Studienkreis Klostermedizin an der Universität Würzburg die Wahl der Jury. „Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, welche die Wirkung der Pflanze auf das Herz bestätigen.“ Den größten Vorteil benennt er auch: „Nebenwirkungen sind fast nicht vorhanden und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht bekannt.“

Leistung steigt

Seit 2016 ist Crataegus monogyna auch aufgrund der Unbedenklichkeit und der guten Verträglichkeit des Wirkstoffs von der deutschen Zulassungsbehörde als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. „Weißdorn ist damit das einzige bekannte mild wirkende pflanzliche Mittel gegen Herzschwäche“, attestiert der Medizinhistoriker. Etwa zwei Monate Einnahmezeit braucht Weißdorn, bis er vollständig Wirkung zeigt. Nachgewiesen ist, dass Patienten, die regelmäßig auf einem Ergometer ihre maximale Leistungsfähigkeit prüften, unter der Therapie mit Weißdorn-Extrakt deutlich leistungsfähiger und belastbarer wurden als unter Einnahme eines Placebos. Kurzatmigkeit und Müdigkeit wurden weniger, der Index des kardialen Sauerstoffverbrauchs nahm deutlich ab. Nebenwirkungen wurden nur selten beobachtet, und wenn sie auftraten, waren sie geringfügig und schnell vorbei.