Es geht mir an die Nieren
Der folgende Beitrag zeigt aus der Perspektive des Patienten, wie in einem monatelangen Entgiftungs-Prozess fast 30 Jahre später neben den körperlichen Giften auch die toxischen Emotionen aus seiner Kindheit durch viel Wut- und Bewusstseins-Arbeit abgeleitet wurden.

März 1975. Ich habe Sonderurlaub bei der Bundeswehr bekommen, um meinem Vater auf dem Bauernhof zu helfen. Die Frühlingssaat steht bevor. Dazu müssen Sommergerste und Sommerweizen gebeizt – das heißt, mit starken Pestiziden versehen – werden, um das Getreide vor Ungeziefer zu schützen und um eine Missernte zu vermeiden. Damals war die Landwirtschaft noch rein konventionell. Das einzige Ziel war es, möglichst hohe Ernteerträge zu erreichen.
Eine ganze Woche lang war es meine Aufgabe, jeweils 50 Kilo Saatgetreide in eine Blechtrommel zu schütten, eine Packung „Gift“ hinzuzugeben und dann das Ganze zu vermischen, indem ich die Trommel etwa fünf Minuten drehte. Sowohl beim Einstreuen des Gifts als auch beim Drehen atmete ich viel von dem Giftstaub ein, das war gar nicht zu vermeiden.
