Ergänzende Therapieoptionen beim Leaky-Gut-Syndrom
Lange Zeit wurden Patienten mit einem Leaky-Gut-Syndrom als Hypochonder abgestempelt. Mittlerweile ist bekannt, dass es sich um eine "echte" Erkrankung und keine psychosomatische Störung handelt. Auch ist der Begriff Leaky-Gut längst in der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur angekommen.

„Leaky-Gut“ (leaky [engl.]: undicht; gut [engl.]: Darm) bedeutet so viel wie „leckender Darm“ oder erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Nach einer akuten oder chronischen Darmentzündung steigt der Anteil an entzündlich wirkenden Eiweißkörpern im Darm an. Diese greifen die Darmschleimhaut an, sie wird porös und die gestörte Barriere belastet das Ökosystem Darm erheblich. Ein Teil der Darmschleimhaut wird als „Tight Junctions“ bezeichnet. Stress, Medikamente, Alkohol, Nikotin, pathogene Keime und bakterielle Toxine können die Integrität dieser Barriere stark schädigen. Nahrungsbestandteile, die normalerweise den Darm nicht verlassen, gelangen in den Körper. Die Folge können allergische Reaktionen sein. Lebensmittel, die früher gut vertragen wurden, lösen nun Beschwerden aus.
Auch die natürliche Darmflora wird durch die Erkrankung beeinflusst: Bakterien, Viren und Pilze können sich leichter vermehren und den Darm weiter schädigen. Auch die in der Darmwand liegenden Immunzellen sind betroffen und die Patienten leiden häufiger an Infektionskrankheiten. „Ein gesunder Darm ist die Wurzel aller Gesundheit.“Dies hat bereits 300 Jahre v. Chr. der griechische Mediziner Hippokrates erkannt. Wenn die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist, können nicht nur Giftstoffe in den Körper gelangen. Auch die Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen ist vermindert. Dies wirkt sich wiederum negativ auf das Immunsystem aus – ein Teufelskreis!