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Naturheilpraxis 11/2022

Endlich wieder Ruhe im Rachen

Wie Heilpflanzensäfte aus Thymian und Spitzwegerich Linderung schenken

Immer mehr Menschen suchen bei Husten, Halsschmerzen und Co. natürliche Behandlungswege. Tatsächlich haben sich mehrere Heilpflanzen als natürliche und wirksame Alternative zu synthetischen Hustenmitteln bewährt. Vor allem Säfte aus Spitzwegerich und Thymian zeigen eine überzeugende Wirkung.

Ein Beitrag von Petra Plaum
Lesezeit: ca. 7 Minuten
Andrzej Puchta / shutterstock.com

Neben Schnupfen und Kratzen im Hals ist Husten ein Leitsymptom respiratorischer Erkrankungen. Er tritt in verschiedenen Varianten auf: keuchend, bellend, schmerzhaft, spastisch, mit oder ohne Auswurf. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen akutem und chronischem sowie zwischen trockenem und produktivem Husten. Die Hustendauer und das Abhusten von Sekret sind diagnostische Kriterien, an denen sich die Therapie orientiert. In der Regel ist Husten ein Schutzreflex zur Reinigung der oberen Atemwege, ausgelöst durch die Reizung sensibler Nerven in der Schleimhaut des Kehlkopfs, des Rachens oder der Bronchien. Wenn er allerdings zu sehr quält und den Nachtschlaf stört, sollte er gelindert werden.

Die wichtigsten Auslöser von Husten

Akute Atemwegsinfekte durch Erkältungs- oder Grippeviren: Die akute virusbedingte Entzündung der Bronchialwege führt zu Schädigungen des Bronchialepithels, was häufig mit quälendem, teils auch schmerzhaftem Husten einhergeht. Dieser ist anfangs meist trocken, wird im Verlauf aber produktiv, da sich der zähe Bronchialschleim mit der Zeit löst und als gelblicher oder grünlicher Auswurf abgehustet werden kann.

Chronische Bronchitis:Diese liegt vor, wenn in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren und während jeweils drei oder mehr aufeinanderfolgenden Monaten Husten und Auswurf, fachsprachlich „produktiver Husten“ genannt, auftreten. Rauchen begünstigt die chronische Bronchitis sowie den gefürchteten „Raucherhusten“.

Chronische Sinusitis:Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung geht meist mit chronischem Schnupfen einher und wird daher auch als „chronische Rhinosinusitis“ bezeichnet. Trockener Reizhusten, der sich besonders nachts, im Liegen, verstärkt, ist ein typisches Begleitsymptom, da es hier oft zu einem sogenannten Etagenwechsel kommt: Die oberen und unteren Atemwege sind nicht getrennt zu betrachten, sondern stellen ein zusammenhängendes System dar. Sind die Schleimhäute der Nase und des Rachens chronisch entzündet, kommt es zum Postnasal-Drip-Syndrom: Nasensekret fließt den Rachen entlang nach unten und verschleppt die Entzündung in die Bronchialwege.

Asthma: Bronchialasthma, eine chronische Verengung und Obstruktion der Bronchialwege, ist eine mögliche Komplikation des „Etagenwechsels“ bei chronischer Rhinosinusitis. Trockener, keuchender Husten ist die Folge – ein typisches Asthma-Symptom.

Refluxkrankheit: Reflux gilt als eine häufige Ursache chronischen Hustens. Der aufsteigende saure Magensaft kann den Hustenreflex durch eine Reizung der Speiseröhre auslösen, die Magensäure kann aber auch direkt in die Atemwege gelangen und so den Husten verursachen.

Inhalationsallergene: Das Einatmen von Blütenpollen oder anderen Allergenen kann bei einer entsprechenden Veranlagung zu allergischen Reaktionen wie trockenem Reizhusten und Asthma führen.

Bronchiale Überreaktivität: Reizhusten, bei dem kein Sekret abgesondert wird, kann auf übersensible und hyperreaktive Bronchialwege zurückgehen. Der Hyperreaktivität liegen oftmals entzündliche Veränderungen nach viralen Infekten zugrunde, sie kann aber auch durch äußere Einflüsse oder physikalische Reize wie das Einatmen von Reizgasen, Staub oder anderen Fremdkörpern entstehen.

COPD (chronic obstructive pulmonary disease): Bei einer COPD sind die Atemwege ständig entzündet (chronische Bronchitis) und verengt (obstruktiv). Die häufigste Ursache ist langjähriger Nikotinkonsum, doch auch Luftverschmutzung kann COPD auslösen. Eine Heilung ist nicht möglich, dafür aber eine Verlangsamung des Fortschreitens und eine Linderung der Symptome.

Lungenentzündung: Die Pneumonie wird meist durch eine Infektion der Lungenbläschen (Alveolen) oder des Lungenzwischengewebes (Interstitium) mit Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen ausgelöst. Die Strukturen verdicken sich, es kommt zu Atemnot, Schmerzen, Husten und oft Fieber. Die Behandlung orientiert sich an der Krankheitsursache.

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