Eisen: vom harten Ringen um das richtige Maß
Die Wichtigkeit des Spurenelements Eisen ist weltweit gut erforscht. Dass nur mit einer optimalen Eisenversorgung der Sauerstofftransport im Körper, die Blutbildung, das Immunsystem sowie Geist und Psyche richtig funktionieren, belegen zahlreiche Studien. Doch ein Übermaß an Supplementen mit Eisen birgt ebenfalls Risiken, weshalb es auf eine umsichtige Anamnese und durchdachte Therapieschemata ankommt.

Jeder Mensch muss Eisen zuführen, denn der Körper kann das lebenswichtige Spurenelement nicht selbst bilden. Und ohne Eisen gibt es keinen Sauerstofftransport; das Gehirn, die anderen Organe und die Muskeln blieben unversorgt. Eisen ist der zentrale Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, das wiederum 90 Prozent der roten Blutkörperchen bildet. Etwa zwei Drittel des Eisens im menschlichen Körper befinden sich im Blut; das dritte Drittel ist vorwiegend in Leber, Milz und Knochenmark gespeichert. Freies Eisen wäre für den Organismus toxisch, weshalb es in den Zellen von einem Eiweißkomplex, dem Ferritin, ummantelt ist. Die Bedeutung von Ferritin liegt in der Aufnahme, Speicherung, Entgiftung und Abgabe von Eisen. Meldet der Körper Eisenbedarf, kann Eisen aus dem Speicherbestand rasch freigesetzt und zur Hämoglobinsynthese herangezogen werden. Außerdem spielt Ferritin im Rahmen der Mangeldiagnostik eine entscheidende Rolle.
Beim begründeten Verdacht auf einen Eisenmangel sollte daher nicht nur der Hämoglobin-(Hb-)Wert bestimmt werden, der bei Frauen im Normalfall mindestens 12 g/dl und bei Männern mindestens 13 g/dl beträgt (1), sondern auch das Ferritin im Blutserum. Geringe Serum-Ferritinwerte finden sich bei Eisenmangel. Eisenüberladungen, die ebenfalls gesundheitsgefährdend sind, finden sich hingegen bei gesteigerten Serum-Ferritin-Konzentrationen. Auffällige Ergebnisse rechtfertigen grundsätzlich weitere Blut- und andere Untersuchungen.