Fachforum
Naturheilpraxis 02/2022

Die Kraftquelle Beckenboden nutzen

Am Beispiel Reflux

Auf den ersten Blick sieht man keinen Zusammenhang zwischen dem Beckenboden und einer Refluxkrankheit. Doch die Erfahrung zeigt: Auch eine Beckenbodenschwäche kann zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre führen. Ein intakter Beckenboden wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und kann beim Reflux der Schlüssel zum Erfolg sein.

Ein Beitrag von Susanne Schwärzler
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Der Beckenboden, die untere Begrenzung unseres Rumpfes, schließt das Becken nach unten hin ab. Er beeinflusst – bewusst oder unbewusst – wichtige Prozesse und vielfältige Strukturen im menschlichen Körper. Er stabilisiert und balanciert den kompletten Bewegungsapparat mit Wirbelsäule und Kopf, Beinen und Füßen sowie Armen und Händen. Er sichert die Lage und Funktion der Bauch- und Sexualorgane und beeinflusst das Hormon-, Nerven- und Drüsensystem. Als Diaphragma übernimmt er ausgleichende Funktion für weitere Diaphragmen, wie das Zwerchfell – dies äußert sich über die Atmung und unser Mund- und Gaumensegel, welches sich auf die Sprache und Stimme auswirkt. Somit entstehen bei Dysbalancen die unterschiedlichsten Erkrankungen aus den medizinischen Fachrichtungen:

  • Orthopädie: Wirbelsäulenerkrankungen, Gelenkfehlstellungen und Haltungsschäden
  • Urologie: Inkontinenz, Organsenkung, Impotenz, Prostatabeschwerden, unerfüllte Sexualität
  • Gynäkologie: Beckenbodenschwäche vor, während und nach der Schwangerschaft oder einer Unterleibsoperation; Organsenkung, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden
  • Proktologie: Hämorrhoiden, Anal- und Rektum-Aussackung, Divertikel
  • Logopädie: Stimm- und Sprachstörungen
  • weitere Beschwerdebilder wie Migräne, Depression, ösophagealer Reflux und andere Leiden, die auf den ersten Blick nicht mit dem Beckenboden in Verbindung gebracht werden