Schwerpunkt
Naturheilpraxis 11/2022

Die (Kopf-)Schleimhäute als Reinigungsorgane bei dyskratischen Zuständen

Therapie mit Spagyrik und Phytotherapie

Eine phlegmatische Patientin berichtet von ihren Durchschlafstörungen, Myomen und ihrer immer rechtsseitig verstopften Nase, ein anderer Patient von seiner zunehmenden Rosacea, Hämorrhoidalbeschwerden und depressiven Verstimmung. Ein weiterer Patient klagt über Ohrenprobleme und Verdauungsschwäche, die im Herbst immer schlimmer werde, eine andere Patientin über ihre Niesanfälle, Hautempfindlichkeiten, Gelenkschmerzen und ihre klimakterischen Beschwerden. So gibt es viele Beispiele und Variationen von Krankheitsäußerungen des Abdomens und/oder den Organen des Beckens, die in einem innigen Zusammenhang mit den Sekretionsleistungen der Kopfschleimhäute stehen.

Ein Beitrag von Markus Engel
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Die traditionelle Naturheilkunde begreift den Menschen als einen Teil der ihn umgebenden Natur. Gemäß der Vier-Elemente-Lehre muss auch der Mensch als Mikrokosmos aus den vier Ur-Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer bestehen. Diese Elemente haben im Menschen bestimmte Repräsentanten, die sogenannten Kardinalsäfte (Humores). Diese immateriellen Prinzipien wirken über Funktionsprozesse und Organe, in denen sie letztlich in den Organismus eingreifen können (Tab. 1).

Element

Kardinalorgan

Kardinalsaft

Qualität

Reinigungsorgan

Feuer

Leber

Chole (Gelbgalle)

warm/trocken

Ohr

Wasser

Gehirn

Phlegma (Schleim)

kalt/feucht

Kopfschleimhäute

Luft

Herz, Arterien

Sanguis

warm/feucht

Nase

Erde

Milz

Melanchole (Schwarzgalle)

kalt/trocken

Gesichtshaut, Augen

Kommt es zu Störungen der Kardinalsäfte durch anhaltende Schwächen oder Überforderungen des Stoffwechsels, entstehen letztlich Mischungsstörungen der Säfte, die als dyskratischer Zustand beschrieben werden. Diese Störungen im Stoffwechsel mit besonderem Bezug zu den Ausscheidungsvorgängen sowie Be- und Überlastungen, die das nervöse System betreffen, bedürfen im Sinn des Ausgleichs und der (Ersatz-)Reinigung bestimmter Ausgleichs- und Reinigungsfelder, die sich unter anderem an den Sekretionsleistungen der Kopfschleimhäute darstellen.

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