Die Bedeutung der Darmbarriere bei Nahrungsmittelallergien
Allergien verlaufen meist chronisch und fortschreitend. Das bedeutet: Ohne die richtige Behandlung verschlimmern sie sich stetig. Häufig beginnt die "Allergiekarriere" Betroffener bereits im Kindesalter, meist in Form eines atopischen Ekzems und/oder einer primären Nahrungsmittelallergie.
Allergien stellen besonders in den modernen Ländern ein großes gesundheitliches und gesundheitsökonomisches Problem dar. Allein in Deutschland sind rund 30 Millionen Menschen betroffen – mit steigender Tendenz. Zur Häufigkeit von IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien liegen nur wenige Daten vor. Basierend auf doppelblinden, placebokontrollierten Nahrungsmittelprovokationen leiden 4,7 % der Erwachsenen und 4,2 % der Kinder an einer Nahrungsmittelallergie vom Soforttyp. Der Leidensdruck für Betroffene ist relativ hoch, denn Nahrungsmittelallergien mindern nicht nur die Leistungsfähigkeit des Einzelnen, sondern schränken auch dessen Lebensqualität signifikant ein. Zudem scheint die Prävalenz gerade in den letzten Jahren fast explosionsartig anzusteigen. Umso notwendiger erscheint eine umfassende Diagnostik mit individualisierten Therapieansätzen.
Ursachen einer Allergie
Warum einige Menschen Allergien entwickeln, andere wiederum nicht, ist bislang nicht völlig geklärt. Während man früher davon ausging, dass Kinder atopischer Eltern mit einer Wahrscheinlichkeit von 50–60 % ebenfalls eine atopische Erkrankung entwickeln, ist heute belegt, dass die Vererbung einen wesentlich geringeren Stellenwert einnimmt. Neben individuellen genetischen Faktoren scheinen somit auch Umwelteinflüsse eine Rolle zu spielen. Diskutiert werden mitunter verschiedene Schadstoffe, die zunehmende Feinstaubbelastung, der jeweilige Lebensraum, der Lebensstil bzw. soziale Status sowie bestimmte Essgewohnheiten. Auch Stress wirkt sich nachteilig aus und steigert die Allergieneigung.