Aktuelles
Naturheilpraxis 11/2022

Bittere Pflanzen als Universalentgifter

Bittermittel stärken den inneren Alchemisten, unterstützen uns bei Verdauung und Resorption, aktivieren die Lebensgeister und verbessern die Laune. Will man die Ausleitungsorgane generell unterstützen, um mit Umweltbelastungen und Schadstoffen besser umgehen zu können, bieten sich viele Bitterstoffdrogen an, die unterschiedliche positive Wirkungen und Talente mit sich bringen.

Ein Beitrag von Christine Baumann
Lesezeit: ca. 9 Minuten
kelifamily / shutterstock.com

An Bitterstoffdrogen wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht. Inzwischen konnte mehrfach bestätigt werden, dass Rezeptoren für Bitterstoffe in vielen Geweben zu finden sind. Nicht nur die Verdauungs- und Ausleitungsorgane profitieren also von der Aufnahme dieser besonderen Pflanzenstoffe. Auch in der Lunge, an der Haut, am Herzmuskel und anderen Zellen entfalten sie ihre Wirkungen. Es überrascht wenig, dass sie auch helfen können, den Stoffwechsel zu aktivieren und das Immunsystem zu modulieren. Nicht ohne Grund waren Bitterpflanzen Bestandteile in alten Theriak-Rezepturen und Aquae Vitae, und Paracelsus hatte erneut Recht mit seiner Aussage „Bitter macht das Herze froh“. So ist es doch erfreulich, dass der Blumenstrauß, den die Natur an hierfür relevanten Pflanzen zur Verfügung stellt, so groß und bunt ist.

Benediktenkraut

In der Volksmedizin wird das Benediktenkraut als Blutreiniger und zur Entlastung bei Erkrankungen des Leber-Galle-Systems empfohlen. Seine Inhaltsstoffe steigern nicht nur die Sekretion der Verdauungssäfte, sie wirken auch antientzündlich, wundheilend, bakterienfeindlich und immunmodulierend. Der Name (benedictus = gesegnet) verrät bereits das hohe Ansehen der Distel als Allheilmittel. Sie galt als wichtiges Heilkraut in Zeiten der Pestilenz und wurde bei fiebrigen Erkrankungen ebenso angewendet wie zur Linderung schlecht heilender Geschwüre. In der Moderne konnten für einige Inhaltsstoffe krebsfeindliche Eigenschaften nachgewiesen werden, sodass das Bitterkraut ein guter Begleiter in Konzepten zur Unterstützung des Immunsystems, als Prophylaxe vor Tumorerkrankungen und zur Ausleitung von Schadstoffen und Stoffwechsel-Abfall-Produkten ist.

Lesen Sie den vollen Artikel in