Fachforum
Naturheilpraxis 06/2021

Biorhythmus – diagnostischer und therapeutischer Nutzen

Die in diesem Artikel vorgestellten Phänomenanalysen, Interpretationen und Therapieempfehlungen beruhen auf der Erfahrung von zirka 3 000 Aderlässen zu der angegebenen biochronologischen Phase. Im Fokus steht die praktische Umsetzung chronobiologischer Aspekte und nicht die vollständige Darstellung.

Ein Beitrag von Peter Germann
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Der Begriff Biorhythmus stammt aus der Chronobiologie. Er beschreibt unterschiedliche Leistungsfähigkeit und Gemütszustände, die in verschieden frequenten Wellen kommen und gehen. Es sind periodische Schwankungen von Körperfunktionen und psychischen Befindlichkeiten durch endogene und exogene Faktoren. Dies können auch sehr persönliche Biorhythmen sein, die vom Tag der Geburt an in Sinuswellen verlaufen. Hildegard von Bingen nannte sie die „persönliche Discretio“, bei der auch das Temperament, der Konstitutionstypus und die individuelle Ontogenese eine Rolle spielen.

Natürlich sind diese Rhythmen auch unterschiedlich definiert. So ist das zirkadiane Gleichmaß, der Tagesrhythmus, auf 24 Stunden festgelegt und das ultradiane Zeitmaß auf kürzer als ein Tag. Zu Letzterem gehören unter anderem der Herzschlag, die Atemfrequenz oder das Aktionspotenzial als Antwort einer erregbaren Zelle. Der infradiane Rhythmus ist deutlich länger als 24 Stunden; zu ihm gehört beispielsweise der Menstruationszyklus.