Bakterien, Viren und Bakteriophagen – unsere Untermieter oder (lebens-)wichtige Mitbewohner?
In der Erfahrungsheilkunde hat die Aufrechterhaltung und Regeneration der Darmflora seit Jahrzehnten einen festen Platz. Vor kurzer Zeit hat auch die Schulmedizin die Relevanz der Darmgesundheit für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit entdeckt.

Insbesondere in der Neurobiologie, aber auch bei der Erforschung chronischer Erkrankungen, hat es in den letzten zehn Jahren spannende Studienergebnisse zur Relevanz und Zusammensetzung unseres Mikrobioms gegeben.
Redewendungen wie „ein gutes Bauchgefühl“, „das bereitet mir Bauchschmerzen“ und „Schmetterlinge im Bauch“ kommen nicht von ungefähr und beschreiben das, was nun als „Bauch-Hirn-Achse“ erforscht wird und das spannende Kommunikationssystem zwischen Gehirn und Darmbakterien beschreibt.
Das Mikrobiom
Unsere Darmflora besteht aus über 100 Billionen Bakterien. Das sind zehnmal so viele Mikroben, wie der menschliche Körper Zellen hat. Man schätzt, dass es sich um mehrere Hundert verschiedene Bakterienarten handelt. Potenziell gesundheitsfördernde und unterstützende Keime sind Laktobazillen und Bifidobakterien, doch regelmäßig werden unbekannte Arten entdeckt. Die Zusammensetzung der Darmflora verändert sich im Laufe des Lebens und ist grundsätzlich individuell.