Atopische Erkrankungen der oberen Atemwege
Der Begriff "Atopie" bezieht sich auf die griechische Vokabel "atopia" und bedeutet "Ortlosigkeit, Ungewöhnlichkeit oder Seltsamkeit". Er beschreibt die Neigung, mit Überempfindlichkeitsreaktionen zu antworten, und zwar auf ansonsten harmlose Substanzen. Unterschiedlichste Zusammenhänge können zu dieser überschießenden Immunantwort führen.

So spielen unter anderem genotypische Prozesse eine Rolle. Sie führen zu einer übersensiblen Reaktion einer Gruppe von menschlichen Genen, die für die Funktion des Immunsystems verantwortlich sind. Dieses HLA-System (human leukocyte antigen system) spielt eine entscheidende physiologische Rolle bei immunen Abwehrmechanismen. Es ist auch für das Erkennen von „Selbst“ und „Nichtselbst“ verantwortlich, was zu Abstoßungsreaktionen bei Implantaten oder Transplantationen führen kann. Soweit die Kurzdarstellung aus biologisch-medizinischer Sicht.
Gerade diese Fähigkeit, „Selbst“ und „Nichtselbst“ zu differenzieren, kann auch bei psychischen Belastungen eine Rolle spielen und zu physischen Reaktionen von Organen oder Systemen führen. Äußere Einflüsse, die meinem „Selbst“ nicht guttun und auf dem seelisch-geistigen Bereich scheinbar nicht gelöst werden können, zeigen sich somatisch.
Organsprache
Man hat sich schon lange von der Vorstellung gelöst, dass es sich bei psychosomatischen Störungen immer um „eingebildete“ Symptomenkomplexe handelt. Natürlich gehen neurotische und tatsächliche Beschwerdebilder Hand in Hand; besonders bei chronischen Geschehen und nicht direkt greifbaren Anzeichen. Bei länger anhaltender und nicht nachvollziehbarer Symptomatik überlagern Erwartungshaltungen und ständige Selbstbeobachtung das tatsächliche Bild. Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?