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18. Januar 2023

Unser Tipp des Monats Januar

Mit diesen 5 Substanzen unterstützen Sie die Haut von innen

Lesezeit: ca. 4 Minuten
-Prostock-studio / shutterstock.com

Unser Tipp des Monats Januar kommt vom Heilpraktiker und Nutrikosmetik-Experten Dr. Mathias Oldhaver (www.droldhaver.de).

Der Winter stellt die Haut vor große Herausforderungen. Der Wechsel zwischen kalter Außenluft und warmer, trockener Heizungsluft drinnen fördert das Austrocken der Haut und in der Folge die Störung der natürlichen Hautbarriere. Zudem ist die Haut im Winter dünner, blasser und weniger gut durchblutet. Grund genug, sie von innen mit den richtigen Substanzen zu unterstützen.

Borretschöl

Ein großes Problem im Winter ist trockene, rissige Haut aufgrund der Beeinträchtigung der Lipidbarriere. Hier empfehle ich Borretschölkapseln. Denn Borretschöl kehrt eine gestörte epidermale Lipidbarriere und Hyperproliferation bei essentiellem Fettsäuremangel um. Auch auf den pH-Wert der Haut, der durch epidermales Laktat, freie Fettsäuren und freie Aminosäuren aufrechterhalten wird, wirkt sich Borretschöl positiv aus. Es stellt nämlich den sauren pH-Wert der Haut wieder her und erhöht den epidermalen Gehalt an Laktat, den meisten freien Fettsäuren. Studien haben gezeigt, dass die Zufuhr von Borretschöl positive Auswirkungen auf die Hautbarrierefunktion hat. So konnte Borretschöl den transepidermalen Wasserverlust reduzieren und dadurch für die Milderung von Juckreiz und einen Rückgang von trockener Haut sorgen (1, 2).

Probiotika

In den letzten Jahren konnte das Konzept „Darm-Haut-Achse“ in der Wissenschaft immer weiter verifiziert werden und damit das Mikrobiom als Ziel für die Prävention und Behandlung von Hautproblemen identifiziert werden. Eine Dysbiose kann sich somit direkt auf das Hautmikrobiom auswirken. Menschen mit Akne, Ekzemen oder atopischer Dermatitis weisen meist eine atypische Zusammensetzung des Darmmikrobioms auf, bei der (potenziell) pathogene Bakterien überwiegen (3). Zudem beeinträchtigt eine gestörte Darmbarriere das Immunsystem und führt dazu, dass die Haut anfälliger wird. Gerade im Winter ist dies problematisch. Daher empfehle ich in der kalten Jahreszeit eine Darmkur mit hochwertigen und hoch dosierten Multi-Species-Probiotika – am besten in Kombination mit prebiotischen Ballaststoffen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Der Rat, im Winter viel Obst und Gemüse zu essen, ist eine Binsenweisheit. Die enthaltenen Mikronährstoffe sind aber nicht nur für das Immunsystem wichtig, sondern auch für die Haut. Die nur in Obst, Gemüse und Kräutern enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wirken antientzündlich und antioxidativ. Das ist deshalb wichtig, weil die Haut durch das Verblassen der Sommerbräune ihren natürlichen Hautschutz verliert. Zudem haben viele sekundäre Pflanzenstoffe eine weitere wichtige Eigenschaft: Sie verbessern den Blutfluss. Insbesondere Catechine aus grünem Tee, Anthocyane aus roten Beeren und vor allem Flavanole aus Kakao fördern nachweislich die Bildung von Stickstoffmonoxid in den Blutgefäßen und fördern so deren Elastizität (4). Diese ist deshalb so wichtig weil der Körper bei tiefen Temperaturen die Durchblutung der Haut herunterfährt, um sich vor der Auskühlung zu schützen. Andere sekundäre Pflanzenstoffe wie das Curcumin aus der Kurkumaknolle regulieren bestimmte Hautproteine wie Involucrin und Filaggrin hoch und verbessern so signifikant die Hautbarrierefunktion (5).

Zink + Eisen

Zink ist im Winter nicht nur wichtig für das Immunsystem, es ist auch eines der wichtigsten Spurenelemente für die Haut. Weil es am Aufbau des Bindegewebes und an der Synthese von Eiweiß beteiligt ist, können sich Hautzellen ohne Zink nicht regenerieren. Vor allem die im Winter häufig auftretenden Mundwinkelrhagaden können durch ausreichend Zinkzufuhr verhindert werden. Frauen sollten täglich etwa sieben Milligramm, Männer sogar zehn Milligramm Zink aufnehmen. Eine ähnlich wichtige Bedeutung für die Haut hat das Spurenelement Eisen, das vor allem für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Ein Eisenmangel kann ebenfalls zu Mundwinkelrhagaden sowie blasser und trockener Haut führen.

Vitamine

Natürlich sollte auch im Interesse der Haut im Winter darauf geachtet werden, dass ausreichend Vitamine aufgenommen werden. Hier ist vor allem Vitamin C wichtig, das mit seiner antioxidativen Wirkung die Hautzellen vor Schädigungen durch freie Radikale schützt und am Aufbau von Kollagen beteiligt ist. Auch auf ausreichende Vitamin E-Zufuhr sollte geachtet werden. Bei Vitamin-E-Mangel neigt die Haut zu Trockenheit. Zudem ist Vitamin E ebenfalls ein wichtiges Antioxidans. Ein ebenfalls wichtiges Vitamin für Funktion, Schutz und Aufbau der Haut ist Vitamin A. Es hilft auch – wie Vitamin C – beim Einbau des für die Haut ebenfalls wichtigen Eisens. Bei einem Vitamin-A-Mangel kann es zu trockener Haut kommen. Last but not least soll auch das „Schönheitsvitamin H“ – sprich Biotin – nicht unerwähnt bleiben. Eine ausreichende Aufnahme ist gerade im Winter wichtig, weil Biotin die Haut mit schützenden Lipiden versorgt und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut mitreguliert.

Quellen

  1. Brosche T, Platt D.: Effect of borage oil consumption on fatty acid metabolism, transepidermal water loss and skin parameters in elderly people. Arch Gerontol Geriatr. Mar-Apr 2000;30(2):139-50
  2. De Spirt S. et al.: Intervention with flaxseed and borage oil supplements modulates skin condition in women. Br J Nutr. 2009 Feb;101(3):440-5
  3. Salem I, Ramser A, Isham N, Ghannoum MA. The Gut Microbiome as a Major Regulator of the Gut-Skin Axis. Front Microbiol (2018)
  4. Neukam, K. et al.: Consumption of flavanol-rich cocoa acutely increases microcirculation in human skin Randomized Controlled Trial Eur J Nutr. 2007 Feb;46(1):53-6.
  5. Varma, S.R. et al. Imiquimod-induced psoriasis-like inflammation in differentiated Human keratinocytes: Its evaluation using curcumin. Eyr J Pharmacol. 2017;813:33–41.