Plasmiden als Multiplikatoren
Eine Studie untersucht, wie sich antibiotikaresistente Keime ausbreiten

Bakterien haben die Fähigkeit sich rasch weiterzuentwickeln und zu verbreiten. Eine Tatsache, die gerade in Form antibiotikaresistenter Keime vor allem in Krankenhäusern eine große Bedrohung darstellt. Sie macht es immer schwieriger wirksame Behandlungen für Patienten zu finden, die mit resistenten Bakterien besiedelt sind. In einer Studie mit über 9 000 Patienten haben internationale Forscherteams des Centro Nacional de Biotecnología (CNB-CSIC) in Zusammenarbeit mit dem Centro de Investigación Biológica en Red de Epidemiologia y Salud Pública (CIBERESP) des Instituto de Salud Carlos III, dem Instituto Ramón y Cajal de Investigación Sanitaria (IRYCIS), der Universität Zürich (Schweiz) und dem Institut Pasteur (Frankreich), analysiert, wie sich antibiotikaresistente Bakterien im Darm von Krankenhauspatienten entwickeln.
Im Rahmen der Studie konnten die Forscher beobachten, wie sich Bakterien außerhalb des Reagenzglases in ihrem wirklichen Ökosystem verhalten und sehen, dass Plasmiden – extrachromosomale Fragmente – es Bakterien innerhalb von Patienten ermöglichen sich schnell weiterzuentwickeln. Plasmiden bestehen oft aus Genen, die ihren Trägern Überlebensvorteile sichern. Bakterien, die Resistenzplasmide tragen, können in Krankenhausumgebungen von einem Patienten zum nächsten wechseln, indem sie deren Darmmilieu besiedeln. Der Fokus der Studie lag dabei auf Plasmiden, die es sogar nicht verwandten Bakterien ermöglichen, Antibiotikaresistenzgene zu teilen. „Unsere Daten zeigen, wie sie sich entwickeln und an Antibiotikabehandlungen anpassen, die den Patienten in einer realen klinischen Situation verabreicht werden,“ fasst Javier de la Fuente, Forscher am CNB-CSIC und Erstautor der Studie zusammen. Denn erst wenn klar ist, wie sich die Antibiotikaresistenzen verbreiten, können auch Lösungen gefunden werden diese zu stoppen.
Quelle: Bionity