News
31. Oktober 2022

Depressionen als Hinweis auf Nierenprobleme

Neue Studie untersucht Zusammenhang zwischen Nierenschäden und Altersdepression

Lesezeit: ca. 2 Minuten
slan Huzau / shutterstock.com

In einer zunehmend alternden Gesellschaft steigt auch die Anzahl der Menschen, die eine Altersdepression entwickeln deutlich an. Die Ursachen und Gründe dafür sind bislang jedoch nicht vollkommen geklärt. Da mit zunehmendem Alter auch die Begleiterkrankungen zunehmen, untersuchte eine langfristige Studie zu Gesundheit und Rente von Personen ab 50 Jahren in den USA, welchen möglichen Zusammenhang es zwischen Nierenschäden und dem Auftreten von Depressionen geben könnte. Über einen Zeitraum von 10 Jahren wurden depressive Symptome  ermittelt und in episodische und langanhaltende unterteilt und auch Veränderungen im Serum-Cystatin-C-Level untersucht. Cystatin C ist bei unzureichender Nierenfunktion in höheren Mengen im Serum festzustellen und gilt daher als Marker für eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Nieren.

Einbezogen wurden Daten von 7 642 Personen mit einem durchschnittlichen Alter von 63,8 Jahren (+/- 10,8 Jahre), davon 60,9 % Frauen. 1 240 Personen (16,2 %) davon litten unter episodischen depressiven Symptomen, 778 Personen (10,2 %) zeigten anhaltende depressive Symptome. Im Vergleich zu Teilnehmern ohne depressive Symptome stiegen Serum-Cystatin-C-Werte bei Personen mit anhaltenden depressiven Symptomen im Studienzeitraum an. Bei Patienten mit anhaltender und episodischer Depression wurde ein signifikant stärkerer Anstieg im Cystatin-C-Level assoziiert. Auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Tod waren bei Menschen mit anhaltenden depressiven Symptomen signifikant erhöht.

Als Fazit sehen die Forscher, dass anhaltende depressive Symptome in höherem Alter mit einem Biomarker für eingeschränkte Nierenfunktion einhergehen können. Um Nierenprobleme und kardiovaskuläre Erkrankungen früher zu erkennen, sollte bei Menschen mit anhaltenden depressiven Symptomen daher die Serum-Cystatin-C-Werte gemessen werden. Es bleibt die Frage, ob auf diese Weise auch depressive Symptome verbessert werden könnten.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal