Eisenmangel könnte niedrig-gradige Entzündungen verstärken
Eine Studie belegt: bei einem Eisendefizit steigen Entzündungsmarker stärker an.

Dauerhaft niedrig-gradige systemische Entzündungen beschleunigen das Altern. Wissenschaftler aus Zürich und Boston haben nun herausgefunden, dass gerade bei älteren Menschen chronisch entzündliche Prozesse nicht nur Ursache eines Eisenmangels sein können, sondern diese möglicherweise auch durch die Hyposiderinämie weiter anheizen. Daher könnte das Erfassen des Eisenstatus zum gesunden Altern beitragen, so die Hypothese der Gruppe um Dr. Maud Wieczorek vom Universitätsspital Zürich.
Über 3 Jahre hatten die Forscher den Zusammenhang von Eisenstatus mit den Entzündungsmarkern Interleukin-6 (IL-6) und hochsensitives C-reaktives Protein (hsCRP) ausgewertet. Von den 2141 relativ gesunden Frauen und Männern über 70 Jahre, wiesen 573 bereits zu Beginn der Studie einen Eisenmangel auf (Serumspiegel des löslichen Transferrinrezeptors > 28,1 nmol/l). Bei einem Eisenmangel lagen bereits vor Studienbeginn erhöhte IL-6- und hsCRP-Werte vor. Im Verlauf der Studie fiel der Anstieg des IL-6-Spiegels bei der Gruppe mit initialem Eisenmangel größer aus. In keiner der beiden Gruppen hingegen erhöhte sich der hsCPR-Wert.
„Nach diesen Ergebnissen könnte Eisenmangel ein Promoter einer niedrig-gradigen chronischen Entzündung sein, die am IL-6-Spiegel messbar ist“, so das Studienteam. Da Entzündungen mit beschleunigter Alterung einhergehen „könnte das Screening älterer Menschen auf Eisenmangel für ein gesundes Altern von Bedeutung sein“, so die Autoren.
Quelle: ÄrzteZeitung