Bauchspeicheldrüsenkrebs früher erkennen
Eine Studie belegt den Zusammenhang zwischen mikrobieller Signatur und Pankreastumoren.

Adenokarzinome der Bauchspeicheldrüse werden meist spät erkannt und weisen daher eine der höchsten Letalitätsraten unter den onkologischen Erkrankungen auf. Grund ist die meist späte Diagnose mittels bildgebender Verfahren, denn in frühen Stadien verursacht der Krebs kaum Symptome. Einziger Biomarker ist bislang das CA19-9-Antigen, das jedoch aufgrund seiner geringen Spezifität lediglich der Überwachung, nicht aber zum Screening oder zur Diagnose dient. In den letzten Jahren wurden neben bereits bekannten Risikofaktoren, wie Alter, Übergewicht oder chronische Pankreatitis und Diabetes mellitus, jedoch auch Veränderungen im Mikrobiom beobachtet. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen schlechter Mundhygiene, Darmflora und einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs, denn das Pankreasmikrobiom beherbergt Spezies, die auch in Mund und Verdauungstrakt vorkommen.
Eine Arbeitsgruppe um Dr. Ecce Kartal vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg untersuchte dazu eine spanische Kohorte aus 57 Patienten mit kürzlich diagnostiziertem Pankreaskarzinom, 29 Personen mit chronischer Pakreatitis und 50 bezüglich Alter sowie anderen Variablen gematchten Kontrollen. Aus 27 Bakterienarten im Stuhl konstruierten die Forscher einen metagenomischen Classifier. Dieser war unabhängig, ob es sich um ein frühes oder spätes Stadium eines Bauchspeicheldrüsentumors handelte, zu finden. Eine Studie mit 6000 Patienten, die 25 metagenomische Studienpopulationen verschiedener Erkrankungen verglich bestätigte, dass die Signatur hochspezifisch für diesen Tumor ist. Die mikrobielle Signatur könnte somit Ausgangspunkt für eine kosteneffektive Screening- und Monitoring-Methode sein und dabei helfen Tumore früher zu erkennen.
Quelle: Medical Tribune