Stress schwächt unser Immunsystem
Dauerstress ist gefährlich, doch im richtigen Maß treibt uns Stress auch positiv an

Stress ist nicht unbedingt gleich negativ zu bewerten. Es kommt immer auf das Ausmaß an. Ein Zuviel an Stress oder gar Dauerstress schwächen unser Immunsystem, erhöhen unser Risiko für Entzündungen und lassen uns heftiger erkranken. Unser Immunsystem wehrt Krankheitserreger ab und ist an vielen Aufräumarbeiten im Körper beteiligt, von abgestorbenen bis zu Zellen, die aus der Reihe tanzen und Tumore bilden können. „Das Immunsystem darf man nicht isoliert betrachten. Es arbeitet nicht eigenständig, sondern zusammen mit dem Nervensystem und der Psyche – mit einem Ziel: auf den gesamten Organismus aufzupassen“, erklärt Professor Dr. Eva Peters, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Dermatologie, die am Klinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen das Labor für Psychoneuroimmunologie und auch an der Berliner Charité tätig ist. Je gestresster wir sind, umso weniger Kapazitäten hat unser Immunsystem für diese Aufgaben. Doch andererseits brauchen wir Stress sogar. Er macht uns munter, wach, produktiv und versetzt uns in Kampf- und Überlebenslaune. Dieser kurzfristige Stress stärkt unsere Immunabwehr sogar, bestätigt Peters. Entscheidend ist es, dass wir gut auf uns achtgeben und dafür sorgen, dass der Stress nicht länger anhält. Dafür ist es wichtig auf eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Schlaf und Bewegung zu achten. Und dann natürlich Selbstwahrnehmung, sich jeden Tag einen Moment Zeit zu nehmen, um das, was in unserem Leben, in der Arbeit oder der Beziehung, gerade so passiert wahrzunehmen und darüber zu reflektieren.
Quelle: Apotheken Umschau