Nicht leichtfertig Melatonin einnehmen
Es steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus, doch Forscher warnen vor übermäßigem Einsatz.

Wenn es dunkel wird, beginnt unser Körper damit Melatonin auszuschütten. Von der Werbung wird dieses gemeinhin als „natürliches Schlafhormon“ angepriesen, was für Menschen mit Schlafproblemen durchaus verlockend klingen mag. Hormone haben jedoch meist mehr als eine Funktion und üben vielfältige Wechselwirkungen im Organismus aus. Sie in hoher Dosierung einzunehmen sieht Dr. Alfred Wiater, Vorstandsreferent der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), kritisch. „Niemand käme auf die Idee, eigenmächtig Schilddrüsenhormone einzunehmen oder sich einfach so Insulin zu spritzen“, so sein Vergleich. Bekannt sind physiologische Zusammenhänge zwischen der Melatonin-Ausschüttung und Schlaf. Doch wie diese tatsächlich beschaffen sind, dies bedürfe noch weiterer Forschungen. Gerade die Langzeitfolgen seien noch nicht absehbar und besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte man mit dem Einsatz von Melatonin sorgsam umgehen. Wenn ihre Kinder schlecht schlafen, sollten Eltern daher keine Selbstversuche starten, sondern die Ursachen unbedingt von einem Kinderarzt abklären lassen. Wird Melatonin falsch angewendet könnte dies circadiane Rhythmusstörungen zur Folge haben.
Quelle: DAZ.online
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