Neuer Therapieansatz bei Hautkrankheiten durch Probiotika
Ein Fachbeitrag von Prof. Dr. Christine Lang, Mikrobiologin an der TU Berlin, zeigt, wie medizinische Hautpflege gute Bakterien auf der Haut stärken kann, die Entzündungskeime zurückdrängen und dadurch einen Regenerations-Prozess fördern.

Hautpflegeprodukte, die probiotisch aktive Wirkstoffe enthalten, nutzen einen komplett neuen therapeutischen Ansatz in der Behandlung von Hautkrankheiten und Hautproblemen. Anders als herkömmliche industriell-kosmetische Produkte basieren sie ausschließlich auf natürlichen Bakterien, um die Hautflora, das so genannte Mikrobiom, positiv zu beeinflussen und damit die Abwehrkräfte und Selbstheilungskräfte der Haut zu stärken und das Hautbild zu verbessern. Darauf weist Prof. Dr. Christine Lang, Mikrobiologin an der TU Berlin und Vorstand der BELANO medical AG, in einem aktuellen Fachbeitrag für das Magazin COSSMA hin, der jetzt erschienen ist. COSSMA gilt als führendes Fachmagazin für die Kosmetik-Branche und den Handel mit Hautpflege.
Mikrobiom-Forschung revolutionierte medizinische Hautpflege
In dem Beitrag geht sie auf die Mikrobiom-Forschung ein, die vor einigen Jahren die Entwicklung von neuer medizinischer Hautpflege revolutioniert hat. „Das Umdenken setzte ein, als Forscher erkannten, dass bei Hautkrankheiten oder Hautirritationen nicht mehr länger die Behandlung der Symptome in den Fokus gehört, sondern die Zusammensetzung der Hautflora“, erklärt Prof. Lang. Gerät diese Zusammensetzung aus dem Gleichgewicht, können pathogene Entzündungskeime nicht mehr ausreichend durch gute, gesunde Bakterien kontrolliert werden. Die Folge: Es entstehen Symptome wie Rötungen und trockene Haut sowie Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Rosazea oder Akne.
Anwenderstudie über vier Wochen bestätigt Wirkung
Ein einzelnes pathogenes Bakterium wie Staphylococcus aureus, das auch in Wunden vorkommt, kann dann Entzündungen der Haut hervorrufen und sich zudem rasend schnell über den gesamten Körper ausbreiten. Gesunde Bakterien wie die der Art Staphylococcus epidermidis können die Zahl der pathogenen Keime reduzieren. Das Wachstum gesunder Bakterien zu stärken und dadurch Krankheitssymptome zu lindern, ist das Ziel neuer medizinischer Hautpflege, deren Wirkmechanismus und Anwendung in dem COSSMA-Beitrag vorgestellt werden.
Dem Beitrag von Christine Lang liegt eine Langzeit-Anwenderstudie mit über 140 Probanden zugrunde, die über vier Wochen lang die Hautpflege „ibiotics med“ (Fa. Belano medical) verwendet und die Wirkung dokumentiert haben. Am meisten konnten Symptome wie Juckreiz und Hautrötung (87 Prozent) sowie Hauttrockenheit (85 Prozent) reduziert werden. Selbst für brennende Haut gaben 81 Prozent der Studienteilnehmer an, dass die Symptome stark zurückgingen. Insgesamt trat eine Besserung des Hautbildes in mehr als 90 Prozent aller Fälle ein. „Durch eine Korrektur des Mikrobioms konnten eine Linderung der Symptome und weitreichende Regenerations-Effekte erreicht werden“, schreibt Prof. Lang.
Ziel der Forschung: Gute Bakterien auf der Haut stärken und stimulieren
Das Ziel der Forschung ist daher, in der Hautflora die Bakterien zu stärken, die Entzündungskeime zurückdrängen und dadurch einen Regenerations-Prozess fördern. In umfangreicher Forschung haben Wissenschaftler von Belano medical aus Tausenden von Bakterien ein Milchsäurebakterium gefunden, das diese Wirkung erzielt und das heute als biologischer Wirkstoff in medizinischer Hautpflege mehrerer Hersteller und Marken eingesetzt wird.
Der Beitrag von Prof. Lang ist hier online abrufbar.
Quelle: Pressemitteilung BELANO medical AG
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