Coenzym Q10 (CoQ10) bei Herzinsuffizienz
Für einen wissenschaftlich fundierten Wirksamkeitsnachweis ist grundsätzlich eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit einer adäquaten statistischen Auswertung nötig, die durch die Publikation in den Diskussionsprozess der Fachwelt einbezogen worden ist. Dies ist bei der in Fachkreisen häufig zitierten Q-SYMBIO-Studie der Fall.

Im Jahr 2014 konnte im Rahmen dieser internationalen Studie mit Herzinsuffizienz-Patienten aus 17 verschiedenen Krankenhäusern in Europa, Asien und Australien gezeigt werden, dass die vitaminähnliche Substanz CoQ10 (Prüfpräparat: Q10 Bio-Qinon® Gold, Pharma Nord) die Sterblichkeitsrate um 43 % reduzieren und den Herzmuskel stärken kann. Die Wirksamkeit von CoQ10, die sich in der Q-SYMBIO-Studie offenbarte, bestätigte sich in einer europäischen Subgruppen-Analyse (1).
Herzerkrankungen sind oft die Folge anderer Krankheiten bzw. eines ungesunden Lebensstils. Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist die Hypercholesterinämie, bei der häufig Statine eingesetzt werden. Diese hemmen die HMG-CoA-Reduktase und somit die Umwandlung von HMG-CoA in Mevalonsäure. Dadurch wird die Bildung von körpereigenem Cholesterin inhibiert und vermehrt LDL-Cholesterin aus dem Blut in die Zellen aufgenommen. Der LDL-Wert sinkt. Das Enzym spielt aber auch bei der CoQ10-Synthese eine Rolle, d. h., Statine verringern ebenfalls die CoQ10-Spiegel, was v. a. zu Muskelschmerzen führen kann. Das endogene Antioxidans CoQ10 ist u. a. wesentlich für den Energiestoffwechsel.
Verfasserin:
Heilpraktikerin / Medizinjournalistin
Literatur:
(1) Mortensen AL et al. Effect of coenzyme Q10 in Europeans with chronic heart failure: A sub-group analysis of the QSYMBIO randomized double-blind trial. Cardiol J 2019; 26(2):147-156.