Lebenserwartung stagniert
Die Lebenserwartung in Deutschland stagniert zum ersten Mal seit Jahren und ist im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren fast unverändert.

[jg] Während die Lebenserwartung in Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder gestiegen ist, zeigt die Sterbetafel 2018/2020 des Statistischen Bundesamts dieses Mal ein anderes Bild: Erstmals ist die Lebenserwartung im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel (2017/2019) nahezu unverändert geblieben. So beträgt die Lebenserwartung eines neugeborenen Mädchens derzeit 83,4 Jahre und die eines neugeborenen Jungen 78,6 Jahre. Bei Mädchen ist sie damit im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel um 0,04 Jahre und bei Jungen nur um 0,01 Jahre gestiegen – in den vorangegangenen Jahren war stets ein durchschnittlicher Anstieg um 0,1 Jahr zu verzeichnen.
Sterbeziffer leicht gestiegen
Da mit 2020 erstmals ein Jahr in die Berechnung eingeflossen ist, in dem die Corona-Pandemie Einfluss auf das Sterbegeschehen hatte, ist die allgemeine Sterbeziffer etwas gestiegen. Die allgemeine Sterbeziffer ist Zahl der Gestorbenen je 1 000 Einwohner. Dieser Anstieg fand erwartungsgemäß in der älteren Bevölkerungsgruppe ab 70 Jahren statt. Während die verbleibende Lebenserwartung sowie die Sterbeziffer in der Gruppe der 65-Jährigen stabil blieben, stieg die Sterbeziffer bei den über 75-Jährigen deutlich an: bei den 75- bis 79-jährigen Frauen um 0,8 und bei den Männern um 1,3. Bei den 85- bis 89-jährigen Frauen betrug der Anstieg 1,2 und bei den Männern sogar 4,4. In der Gruppe der 90- bis 95-Jährigen fiel der Anstieg noch deutlicher aus, mit einem Anstieg von 6,7 bei den Frauen und 13,6 bei den Männern.
Allerdings seien durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch Sterbefälle verhindert worden. So gab es im Lockdown beispielsweise weniger Unfall- und Grippetote als in den Vorjahren.
Im Süden lebt sich’s länger
Im Vergleich der Bundesländer schneidet der Süden nach wie vor am besten ab; die höchste Lebenserwartung haben wie bereits bei der vorherigen Sterbetafel in Baden-Württemberg geborene Mädchen und Jungen, gefolgt von in Bayern geborenen Kindern. Die niedrigste Lebenserwartung haben wie bereits in den Vorjahren im Saarland geborene Mädchen sowie in Sachsen-Anhalt geborene Jungen. Den größten Zurückgang der Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern gab es im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel in Sachsen. Für Mädchen sank sie um 0,14 Jahre, für Jungen um 0,22 Jahre.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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