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05. Juli 2021

Entzündliche Systemerkrankungen senken Überlebenschance nach Herzinfarkt

Autoimmune Entzündungskrankheiten wie Psoriasis oder Rheuma erhöhen das Herzinfarktrisiko und senken zugleich die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt.

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Peshkova / shutterstock.com

[jg] Wenn Patienten an einer autoimmunen Entzündungskrankheit leiden, haben sie nicht nur ein höheres Risiko für frühe Herzinfarkte, sondern auch schlechtere Überlebenschancen in den Jahren nach einem Herzinfarkt. Das hat eine US-amerikanische Studie gezeigt, für die die Erkrankungsverläufe von fast 2.100 Personen untersucht wurden, die vor ihrem 50. Geburtstag bereits mindestens einen Herzinfarkt erlebt hatten.

Von den untersuchten Probanden litten 53 an einer entzündlichen Systemerkrankung, überwiegend an Psoriasis oder Rheuma. Diese Patientenkohorte war häufiger weiblich als Infarktpatienten ohne entzündliche Systemerkrankung (36 % gegenüber 19 %) und hatte häufiger Bluthochdruck (62 % gegenüber 46 %). Diabetes- und Cholesterinwerte waren hingegen denen der übrigen Infarktpatienten ähnlich.

Doppelt so hohes Mortalitätsrisiko

Nach einem Herzinfarkt wurden die Patienten durchschnittlich elf Jahre nachbeobachtet. In diesem Zeitraum hatten die Patienten mit entzündlichen Systemerkrankungen ein doppelt so hohes Mortalitätsrisiko wie die übrigen Infarktpatienten. Im Vergleich zu einer Subkohorte mit gematchten Kontrollen war das Mortalitätsrisiko sogar 2,7-fach erhöht.

Mangelnde Sekundärprophylaxe

Dieses erhörte Risiko lässt sich laut den Studienautoren unter anderem mit einer mangelnden Sekundärprophylaxe bei den Patienten mit autoimmunen Entzündungskrankheiten erklären. Diese Patienten bekamen im Anschluss an den Infarkt signifikant seltener Acetylsalicylsäure oder Statine verordnet. Möglicherweise weil die behandelnden Ärzte – oder die Patienten selbst – Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie Immunsuppressiva befürchteten.

Es sei wichtig, das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit autoimmunen Entzündungskrankheiten nicht zu unterschätzen und eine präventive Medikation in Betracht zu ziehen.

Quelle: Medical Tribune

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