Pflanzlicher Impfstoffkandidat gegen SARS-CoV-2

Bei der Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2 gibt es einen vielversprechenden pflanzlichen Vakzin-Kandidaten: CoVLP. Dieses Vakzin wird aus den Blättern der in Australien heimischen Pflanze Nicotiana benthamiana extrahiert und weist in einer Phase-1-Studie gute Bildung neutralisierender Antikörper sowie gute Verträglichkeit auf.
[jg] Da der weltweite Bedarf an Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 immens ist, wird immer noch an neuen, innovativen Vakzinen getüftelt. Eines davon ist CoVLP von den Firmen Medicago und GlaxoSmithKline. Es basiert auf einem Extrakt aus den Blättern der Pflanze Nicotiana benthamiana. Mithilfe von Bakterien werden Virusgene an diese Pflanze übermittelt. Anhand dieser Gene ist sie in der Lage, das Spikeprotein des Coronavirus SARS-CoV-2 herzustellen. Dieses in der Pflanze gebildete Spikeprotein kann dann aus deren Blättern extrahiert werden. Das so gewonnene Vakzin kann bei 2 bis 8°C gelagert werden.
Zwischenergebnis laufender Phase-1-Studie
Die Zwischenanalyse einer kanadischen Phase-1-Studie zur Sicherheit und Immunogenizität des Impfstoffs liefert vielversprechende Ergebnisse: Bei nur milden vorübergehenden Impfreaktionen konnte vor allem nach der zweiten Impfdosis sowie in Kombination mit einem Adjuvans eine hohe Konzentration neutralisierender Antikörper erreicht werden. In dieser Zwischenanalyse wurden zunächst die kurzfristige Verträglichkeit der Impfung sowie die Bildung von neutralisierenden Antikörpern überprüft. Die langfristige Sicherheit und Immunogenizität werden in der noch laufenden Studie bis zu zwölf Monate nach der Impfung nachbeobachtet.
Unterschiedliche Dosierungen und Adjuvantien
An der Studie nehmen 180 Personen zwischen 18 und 55 Jahren teil. Die wurden randomisiert in neun Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Dosierungen des Impfstoffs sowie zum Teil Adjuvans-Impfstoff-Kombinationen erhielten. Die Dosierung des Impfstoffs CoVLP betrug 3,75 μg, 7,5 μg oder 15 μg und er wurde entweder allein oder mit einem von zwei Adjuvantien (AS03 oder CpG1018) gegeben. Die zweite Impfdosis wurde jeweils nach 21 Tagen verabreicht.
Mehr Antikörper mit Adjuvans-Kombination
Die Teilnehmer aus Gruppen mit Adjuvans entwickelten signifikant mehr neutralisierende Antikörper als jene aus Gruppen ohne Adjuvans. Nach der zweiten Impfung waren die neutralisierenden Antikörper-Titer in den Adjuvans-Gruppen mehr zehnmal höher als in den anderen Gruppen und 100 % der AS03-Adjuvans-Gruppen waren danach serokonvertiert. Die Dosierung des Impfstoffs schien hinsichtlich der Antikörperbildung hingegen keinen Unterschied zu machen.
Gute Verträglichkeit
Alle Dosen und auch Kombinationen mit einem der beiden Adjuvantien wurden gut vertragen. Vorübergehende Impfreaktionen fielen nach der Erstimpfung generell mild bis moderat aus und waren in den Gruppen mit Adjuvans-Kombinationen am stärksten ausgeprägt. Am häufigsten traten lokale Reaktionen wie Schmerzen an der geimpften Stelle auf (66,5 %); vorübergehende systemische Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Fatigue traten bei rund jedem vierten bis fünften Probanden auf. Nach der Zweitimpfung fielen die vorübergehenden Impfreaktionen moderat aus und damit etwas stärker als nach der ersten Impfung.
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.de
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