Häufiger Kopfschmerzen und Angststörungen bei Psoriasis

Bei der Behandlung von Psoriasis sollten auch mögliche Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. So leiden beispielsweise Jugendliche mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis häufiger unter Kopfschmerzen und Angststörungen als gesunde Gleichaltrige.
Psoriasis kann einen großen Einfluss auf Psyche und soziale Beziehungen der Betroffenen haben, vor allem wenn sie an exponierten Stellen wie Kopf oder Händen auftritt. Vor allem Jugendliche mit Schuppenflechte leiden unter sozialen Einschränkungen und haben Angst vor Ausgrenzung – je schwerer die Erkrankung ist, desto ausgeprägter sind die Einschränkungen und Ängste.
Dass Jugendliche mit Psoriasis häufiger unter Angststörungen und sozialen Einschränkungen leiden als gesunde Jugendliche, mag daher weniger überraschend sein. Eine israelische Studie, die verschiedene neurologische oder psychologische Erkrankungen sowie die sozialen Kompetenzen im Zusammenhang mit Psoriasis untersucht hat, hat jedoch auch gezeigt, dass junge Psoriasis-Patienten häufiger unter chronischen Kopfschmerzen leiden. Auch hier ist die Belastung abhängig von der Schwere der Psoriasis-Erkrankung. Ein Erklärungsansatz hierfür sind die entzündlichen Prozesse, die bei Psoriasis im ganzen Körper auftreten. Diese können chronische Kopfschmerzen, allen voran Migräne, negativ beeinflussen.
Chronische Kopfschmerzen mehr als doppelt so häufig
Für die Studie wurden im Zeitraum von 1999 bis 2014 insgesamt über 3 100 Psoriasis-Patienten im Alter zwischen 16 und 18 Jahren untersucht. Davon hatten 1 746 Probanden milde und 1 366 Teilnehmer mittelschwere bis schwere Psoriasis. Zur Kontrolle wurden die Daten von mehr als 884 600 gesunden Jugendlichen herangezogen. Hinsichtlich der Prävalenz chronischer Kopfschmerzen zeigten sich vor allem zwischen den Probanden mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis und der Kontrollgruppe signifikante Unterschiede. Insgesamt traten chronische Kopfschmerzen bei 8,1 Prozent der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis auf, aber nur bei 3,4 Prozent der Kontrollgruppe. Davon machte Migräne mit mittlerer Anfallshäufigkeit bei den Psoriasis-Patienten 4,8 Prozent aus, bei der Kontrollgruppe 1,6 Prozent. Bei der Gruppe mit milder Psoriasis gab es keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe.
Häufigere Angststörungen und schlechtere soziale Kompetenzen
Die Studie untersuchte zudem die Prävalenz von Angststörungen und schlechter sozialer Kompetenz in den Gruppen. Zwischen den Patienten mit milder Psoriasis und der Kontrollgruppe gab es auch hier keine signifikanten Unterschiede. Durchschnittlich 0,8 Prozent von ihnen litten unter Angststörungen; unter den Teilnehmern mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis waren es 2,1 Prozent. Schlechte soziale Kompetenzen wiesen 4,2 Prozent der gesunden Personen auf, jedoch 7,5 Prozent der Probanden mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. [jg]
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.de
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