Migräne und die Rolle der antioxidativen Kapazität

Bei chronischer Migräne spielen oxidativer Stress sowie reduzierte antioxidative Kapazitäten offenbar eine wichtige Rolle. Die Förderung der antioxidativen Kapazität, beispielsweise durch Nahrungsmittelergänzungen, könnte daher ein vielversprechender Ansatz für Therapie und Prophylaxe der chronischen Migräne sein.
Neuroinflammation und oxidativer Stress stehen zunehmend im Fokus der Migräneforschung. Eine iranische Studie untersuchte, welche Rolle oxidativer Stress bei episodischer und chronischer Migräne im Vergleich zu migränefreien Kontrollpersonen spielt. Um den oxidativen Stress, die antioxidative Kapazität sowie verschiedene antioxidative Enzyme zu bestimmen, wurden Blutproben der Studienteilnehmer genommen. In den Blutproben wurden unter anderem Malondialdehyd (MDA) und Stickoxid (NO) als Marker für oxidativen Stress bestimmt, sowie die Menge der antioxidativen Enzyme Katalase, Superoxiddismutase (SOD) und Glutathionperoxidase-1 (GPx-1).
An der Studie nahmen 44 Patienten mit episodischer Migräne, 27 Patienten mit chronischer Migräne und 19 Kontrollpersonen teil. Die Gruppenteilnehmer hatten ein ähnliches Alter und der Anteil an Frauen und Männern war in den drei Gruppen ähnlich.
Mehr oxidativer Stress bei chronischer Migräne
Zwischen der Gruppe mit chronischen Migränepatienten und den anderen beiden Gruppen offenbarten sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Anzeichen für akuten oxidativen Stress und der antioxidativen Kapazität. Die Marker für akuten oxidativen Stress, MDA und NO, waren bei den Patienten mit chronischer Migräne signifikant erhöht. Die antioxidativen Enzyme Katalase und SOD waren bei diesen Patienten hingegen signifikant niedriger als bei den übrigen Teilnehmern. In der Analyse der antioxidativen Kapazität schnitten die Patienten mit chronischer Migräne entsprechend deutlich schlechter ab als die anderen Teilnehmer.
Korrelation von Kopfschmerztagen und oxidativem Stress
Die Forscher konnten auch eine Korrelation zwischen der Anzahl der Kopfschmerztage pro Monat und den Anzeichen für oxidativen Stress ermitteln. Je höher die Konzentrationen von Anzeichen für oxidativen Stress im Blut waren und je weniger antioxidative Enzyme vorhanden waren, desto höher fiel die Zahl der Kopfschmerztage aus.
Fazit
Patienten mit chronischer Migräne leiden messbar stärker unter oxidativem Stress und haben eine geringere antioxidative Kapazität, um damit umzugehen, als Patienten mit episodischer Migräne und migränefreie Personen. Bei chronischer Migräne scheinen daher Ansätze zur Förderung der antioxidativen Kapazität, zum Beispiel durch Nahrungsmittelergänzungen, vielversprechend. [jg]
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal
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