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11. März 2021

Natürlicher Wirkstoffkandidat gegen Parkinson

Lesezeit: ca. 2 Minuten
Guitarfoto studio / shutterstock.com

Japanische Forscher haben eine natürliche Substanz entdeckt, die offenbar vor der Parkinson-Krankheit schützen und auch für die Therapie der Erkrankung nützlich sein kann. Es handelt sich um Sesaminol, eine natürliche Chemikalie, die in Sesam vorkommt.

Der besondere Clou an Sesaminol ist, dass es reichlich in Sesamschalen vorhanden ist, welche bei der Herstellung von Sesamöl und Sesamsaaten übrigbleiben und normalerweise als Abfall entsorgt werden. Der Wirkstoff könnte also ressourcenschonend aus einem natürlichen Nebenprodukt der Sesamsamenindustrie gewonnen werden.

Reduktion von reaktiven Sauerstoffspezies

Die japanischen Forscher führten mit der neu entdeckten Substanz eine Reihe von In-vitro- und In-vivo-Experimenten durch, um die Auswirkungen von Sesaminol auf die Parkinson-Krankheit zu untersuchen. Parkinson wird verursacht, wenn bestimmte Neuronen im Gehirn zusammenbrechen oder absterben, die an der Bewegung beteiligt sind. Diese neuronalen Schäden entstehen zumindest teilweise aufgrund von oxidativem Stress, bei dem ein Ungleichgewicht zwischen Antioxidantien und reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) herrscht. In vitro konnte Sesaminol Gehirnzellen vor neuronalen Schäden schützen, indem es den Transport eines Proteins (Nrf2) förderte, welches die Produktion von intrazellulären ROS reduziert.

Steigerung der Dopaminproduktion

Infolge der Schädigung durch ROS produzieren die Neuronen weniger Dopamin. Dieser Neurotransmitter wird unter anderem für Bewegungen und Bewegungskoordination benötigt. Durch ROS geschädigte Neuronen produzieren weniger Dopamin als vom Körper für seine natürliche Funktion benötigt wird, daher kommt es bei Parkinson zu einer Beeinträchtigung der Bewegung. In vitro lieferte Sesaminol auch hier vielversprechende Ergebnisse. Mäuse mit Parkinson-Erkrankung weisen genau diesen Mangel an Dopamin durch eine reduzierte Produktionskapazität der Neuronen auf. Die Forscher gaben den Tieren 36 Tage lang sesaminolhaltige Kost zu fressen und konnten am Ende der Diät sowohl einen Anstieg des Dopaminspiegels als auch eine signifikante Steigerung der motorischen Leistung und der Darmmotorik feststellen.

Nun sollen klinische Versuche das Potenzial von Sesaminol zur Bekämpfung der Parkinson-Krankheit ergründen. [jg]

Quelle: Bionity.com

Originalstudie: Haruka Kaji et al.: Sesaminol prevents Parkinson’s disease by activating the Nrf2-ARE signaling pathway. Heylion; 2020

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