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16. Februar 2021

Die Hälfte der Deutschen recherchiert Krankheitssymptome online

Lesezeit: ca. 3 Minuten
Africa Studio / shutterstock.com

Treten unbekannte Krankheitssymptome auf, konsultieren drei von zehn Deutschen zunächst Dr. Google. Weitere zwei von zehn (18,3 Prozent) recherchieren in medizinischen Portalen oder Foren wie NetDoktor, Dr. Gumpert oder Apotheken Umschau.

Das geht aus der repräsentativen Patientenumfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave aus München hervor, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1 005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat. „Die Zahlen sind insofern bemerkenswert, weil wir danach gefragt haben, wen Deutsche als Erstes kontaktieren, wenn sie Symptome in einem ersten Schritt abklären wollen. Eine für Patienten beunruhigende Lebenssituation. Dass knapp die Hälfte der Deutschen online nach Antworten sucht, unterstreicht die nicht mehr wegzudiskutierende Bedeutung von Suchmaschinen und medizinischen Online-Portalen“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH.

Auch Freunde und Familie helfen bei der Diagnose

Auch das unmittelbare soziale Umfeld spielt bei der Laien-Diagnose eine Rolle: Etwa jeder zehnte Deutsche (9,8 Prozent) verlässt sich auf die Auskunft von Freunden und Familie. 3,1 Prozent geben an, in medizinischen Nachschlagewerken oder Handbüchern nachzuforschen, wenn sich der Körper so verhält, wie er nicht soll. Nur ein Bruchteil von 1,8 Prozent der Deutschen zieht einen Apotheker zu Rate.

[media type="image" id="3938" link="" caption=""] Fast die Hälfte recherchiert Symptome zunächst online

Vier von zehn Deutschen kontaktieren ihren Hausarzt

Zwar hat in Summe die Online-Recherche mit 47,3 Prozent die Nase vorn. Der Sachverstand des Hausarztes genießt aber ebenfalls weiterhin das Vertrauen von einem großen Teil der Versicherten in Deutschland. Rund vier von zehn (38,1 Prozent) konsultieren nach wie vor zuerst ihren Hausarzt, wenn sie unbekannte Symptome an sich feststellen. „Da die Netzrecherche jedoch häufig zu irreführenden Ergebnissen oder Ängsten führen kann, ist es umso wichtiger, dass der analoge Arzt digital schnell einen Draht zum Patienten findet. Eine gesundheitsbezogene Online-Recherche kann sinnvoll sein, kann aber gerade bei unklarer Lage immer nur Ergänzung zum Arztbesuch bleiben. Hier liegt für Ärzte die Chance, wenn sie die Datenlage und den Wunsch der Patienten nicht ignorieren“, konstatiert Schönfelder.

WhatsApp kann helfen: Patienten wünschen sich direkten Draht

Den Studienergebnissen zufolge kann das Angebot von niederschwelligen digitalen Kommunikationskanälen die Situation zum Vorteil von Therapeuten verändern. Denn: Mehr als die Hälfte der Deutschen (56,8 Prozent) wünscht sich eine bessere digitale Kommunikation mit ihrem Therapeuten per E-Mail oder WhatsApp. „Für Patienten ist es naheliegender, unmittelbar das Smartphone zu bedienen, als in der Praxis anzurufen, um einen Termin zu vereinbaren, der für viele wegen Arbeit und Familie zusätzliche Organisation erfordert. Um als Mediziner weiterhin Vertrauensperson und primärer Ansprechpartner für die Patienten zu bleiben, ist es zwingend notwendig, sich Gedanken zu machen, welches digitale Kommunikationsangebot neben der klassischen Sprechstunde Sinn macht“, erklärt Schönfelder.

Patientenbefragung Datapuls 2021
Datapuls 2021 ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Ihr Erkenntnisinteresse liegt bei der Erforschung der Bedürfnisse und Bedenken der Versicherungsnehmer mit Blick auf die großen Telemedizin-Projekte in Deutschland wie die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept oder die digitale Sprechstunde sowie andere gesundheitsbezogene Alltagsanwendungen. Herausgeber der quantitativen Erhebung ist die Socialwave GmbH, Lösungsanbieter für Praxis-WLAN und digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Durchgeführt hat die Befragung das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork im Zeitraum zwischen dem 3. und 9. Dezember 2020. Insgesamt haben 1 005 Bürger im Alter von 19 bis 85 Jahre an der Befragung teilgenommen.

Quelle: Pressemitteilung Socialwave GmbH

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