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13. März 2020

Nährstoffmangel bei gastrointestinalen Erkrankungen

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Lisovskaya Natalia /shutterstock.com

Bei Krankheiten des Magen-Darm-Traktes kann es zu einem Mangel lebenswichtiger Biofaktoren kommen; eine Tatsache, die oft unterschätzt wird. Darauf weist die Gesellschaft für Biofaktoren (GfB) hin. Ein Mangel an Nährstoffen, vor allem an Vitaminen und Mineralstoffen, kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zu zahlreichen gesundheitlichen Störungen, z. B. kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen, führen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie sowie Zustände nach Darmoperationen oder Darmresektionen können zu einem Vitamin-B12-Mangel führen, da zu wenig Vitamin B12über den Darm aufgenommen wird und es zu einem sogenannten  Malabsorptionssyndrom kommt.
Ein Mangel des Transport-Proteins Intrinsic-Faktor (IF) führt ebenfalls zu einer verminderten Vitamin-B12-Aufnahme. Häufigste Ursache dieses IF-Mangels ist eine Typ-A-Gastritis: eine Autoimmunerkrankung, bei welcher der Organismus Antikörper gegen die IF-produzierenden Parietalzellen des Magens bildet. Auch durch andere Formen einer chronischen Gastritis oder nach einer Magenteilresektion kann es in Folge eines IF-Mangels zu einer gestörten Resorption kommen.Die ersten Symptome eines Vitamin-B12-Mangels sind unspezifisch und führen zu Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit betroffener Patienten. In der klinischen Praxis ist ein Vitamin-B12-Defizit daher leicht zu übersehen.

Langanhaltende Durchfälle erhöhen die Magnesium-Ausscheidung über den Darm. Zudem kann die Magnesium-Resorption vermindert sein, zum Beispiel bei chronischen Darmerkrankungen oder nach Darmresektionen. Ein Magnesium-Mangel kann wiederum zu gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Darmkrämpfen und Verstopfung führen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sollte Magnesium bei nachgewiesenem Mangel supplementiert werden, so die Wissenschaftler der GfB. Da der Biofaktor Magnesium Muskelkontraktionen dämpft, kann es bei einem Mangel zu Muskelverspannungen und -krämpfen kommen. Zudem erhöht ein Magnesium-Mangel die neuromuskuläre Erregbarkeit, wodurch sich das Risiko für Hypertonie und Herzrhythmusstörungen erhöht. Bei einer Unterversorgung mit Magnesium ist das wichtigste Ziel des Körpers, den Magnesiumspiegel im Blut konstant zu halten. Daher setzt der Organismus Magnesium aus den Knochen frei, was sich langfristig negativ auf die Knochengesundheit auswirkt und zu einer Osteoporose führen kann.
Magnesium ist auch am Glukose-Stoffwechsel beteiligt, ein Mangel kann eine Insulinresistenz fördern. Aktuelle Metaanalysen zeigen, dass eine Magnesium-Supplementation den Glukose-Stoffwechsel positiv beeinflusst.

Auch bei anderen Biofaktoren wie Vitamin B1, Folsäure und Zink  kann bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen die Resorption vermindert sein. Daher appellieren Wissenschaftler der GfB, der Mineralstoff- und Vitamin- Versorgung bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken: „Wenn ein Biofaktoren-Mangel vorliegt, ist eine Ergänzung durch geeignete Supplemente zu empfehlen“, so das klare Statement der GfB.

Quelle: Gesellschaft für Biofaktoren e. V.

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